Nervig und nicht ungefährlich: Das schwere Los der Schnarcher

Auch Schnarcher haben ihr Päckchen zu tragen: Trockener Mund, Schwitzen und Schläfrigkeit sind nur einige der Probleme. In schlimmen Fällen kann das nervtötende Sägen zu erhöhtem Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Bluthochdruck führen. | Foto: Bodo Marks
  • Auch Schnarcher haben ihr Päckchen zu tragen: Trockener Mund, Schwitzen und Schläfrigkeit sind nur einige der Probleme. In schlimmen Fällen kann das nervtötende Sägen zu erhöhtem Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Bluthochdruck führen.
  • Foto: Bodo Marks
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Schnarcher haben es nicht leicht. Nicht nur weil ihr Schlafpartner ihnen unaufhörlich in die Seite boxt. Vor allem weil Schnarchen der Gesundheit schaden kann.

Trockener Mund, Schwitzen und Schläfrigkeit sind nur einige der Probleme von Betroffenen. Schwierigkeiten mit der Konzentration, weniger Lust auf Sex und Kopfschmerzen am Morgen sind weitere Folgen. Das Schnarch-Geräusch entsteht durch die Vibration von Weichteilen in den oberen Atemwegen, häufig durch das erschlaffte Gaumensegel und Zäpfchen. Die Vibration erhöht sich, wenn die Muskelspannung beim Einschlafen abnimmt. Dabei kann es zu einer Verengung (Obstruktion) der oberen Atemwege kommen. Auch anatomische Besonderheiten wie große Mandeln, ein enger Rachen oder ein kleiner Unterkiefer können das Schnarchen auslösen, sagt Prof. Ingo Fietze vom Schlafmedizinischen Zentrum der Charité Berlin.

Unrhythmisches Schnarchen mit regelmäßigen Atemaussetzern führt zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Bluthochdruck, sagt Michael Herzog von der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO KHC).

Starkes Schnarchen kann auch Verspannungen auslösen, erklärt Hartmut Rentmeister vom Allgemeinen Verband Chronische Schlafstörungen Deutschland (AVSD). Beim obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) verschließen sich die oberen Atemwege für mindestens zehn Sekunden mehr als zehnmal pro Stunde. Das Gehirn reagiert auf den sinkenden Sauerstoffgehalt: Das Herz schlägt schneller, und der Betroffene rutscht vom Tiefschlaf in einen leichteren Schlaf. Dabei spannt sich die Muskulatur an, und die Atemwege öffnen sich, erklärt Herzog.

Das Schnarchen ist häufig eine Vorstufe zur Schlafapnoe. Während 30 bis 40 Prozent der Männer mit 40 Jahren schnarchen, sind es mit 60 rund 60 Prozent, schätzt Herzog. Frauen schnarchen nach der Menopause laut Rentmeister ähnlich häufig. Standardtherapie des OSAS ist die pneumatische Schienung, eine im Schlaflabor angepasste Maskenbeatmung für die Nacht. Durch Druck auf die oberen Atemwege fällt die Muskulatur im Schlaf nicht zusammen.

Wenn eine Engstelle etwa am Gaumen oder an den Mandeln vorliegt und das Schnarchen auslöst, kann eine Operation infrage kommen. Nach zwei bis drei Jahren können die Beschwerden allerdings wiederkommen. Helfen können auch spezielle Rucksäcke, die das Schlafen auf dem Rücken verhindern und den Oberkörpers bis zu 30 Grad hochzulegen.

Auf Alkohol, Rauchen, Schlafmittel und übermäßige Mahlzeiten vor dem Schlafen sollten Schnarcher verzichten. In rund neunzig Prozent der Fälle seien die OSAS-Patienten übergewichtig, sagt Herzog. Ihnen rät er, nachts die Atemmaske zu nutzen und tagsüber Sport zu treiben. "Viele haben nach dem Abnehmen kein Schlafapnoe-Syndrom mehr."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 713× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.005× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 974× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.325× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.