Schmerzen lindern durch Schröpfen

Mit einem Gummi-Pumpkopf wird beim Schröpfen die Luft im Gefäß angesaugt - so kann sich ein Unterdruck bilden. | Foto: Heiko Wolfraum/dpa/mag
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Das Schröpfen ist eine der ältesten Therapieformen. Es kann bei unterschiedlichsten Beschwerden helfen - und das meist ohne größere Nebenwirkungen. Inzwischen ist es fester Bestandteil der Alternativmedizin.

Das Schröpfen wird meist bei der Behandlung von Schmerzen eingesetzt. "Es kann zum Beispiel bei Kniearthrosen und dem Karpaltunnelsyndrom - also Schmerzen am Arm - helfen", erklärt Prof. Andreas Michalsen, Chefarzt für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin. Studien hätten zudem gezeigt, dass es gut gegen chronische Rücken- oder Nackenschmerzen helfe. Nach einigen Malen Schröpfen seien die Schmerzen zwar nicht weg, meist aber gut gelindert.Wie Matthias Menschel vom Deutschen Wellness Verband in Düsseldorf ergänzt, kann Schröpfen außerdem funktionelle Beschwerden der inneren Organe reduzieren, zum Beispiel bei ständigem Druckgefühl im Verdauungstrakt. Wichtig sei allerdings, Beschwerden auch immer schulmedizinisch untersuchen zu lassen.

Für das Schröpfen gibt es vor allem zwei Möglichkeiten: das trockene und das blutige Verfahren. Beim trockenen Schröpfen werden Schröpfköpfe aus Glas oder durchsichtigem Kunststoff auf die entsprechende Hautpartie gesetzt, wie Menschel erläutert. Früher habe man die gläsernen Köpfe meist über eine Flamme gehalten. Heute gebe es häufig Kunststoffgefäße mit einem Pumpkopf aus Gummi, durch den Luft angesaugt wird und sich so ein Unterdruck bilden kann.

Beim blutigen Schröpfen wird die Haut zuerst etwas angeritzt, wie Michalsen erklärt. Wird dann ein Schröpfkopf mit Unterdruck aufgesetzt, trete auch etwas Blut mit aus. Das sei mit einem kleinen Aderlass zu vergleichen. Ob bei einem Patienten eine trockene oder eine blutige Anwendung vorgenommen wird, entscheide der Therapeut von Fall zu Fall.

Patienten müssen sich auf blaue Flecken einstellen. Durch das Ansaugen der Haut entstehen oft kleine Blutergüsse. Das ist auch der Grund, warum Menschen mit Bluthochdruck und Bluter eher nicht für das Schröpfen geeignet sind. Das kann große Blutergüsse geben. Bei bestimmten infektiösen Erkrankungen der Haut kann Schröpfen außerdem die Keime noch weiter verteilen.

Die ursprüngliche Idee beim Schröpfen war Menschel zufolge, den Körper von vermeintlich schlechten Säften zu befreien und die Selbstheilungskräfte anzuregen. Heute dient das Schröpfen immer noch dem Stärken der Selbstheilungskräfte.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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