Therapie für chronisch Kranke
"Möchte ein Patient an einem DMP teilnehmen, kann er sich an seinen Arzt oder seine Krankenkasse wenden", erklärt Ann Marini vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). "Patient und Arzt müssen explizit ihre Teilnahme erklären - der Patient gegenüber der Krankenkasse, der Arzt gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung." Zusammen mit dem Arzt fülle der Patient dann eine Teilnahmeerklärung und die Erstdokumentation aus. Ziel sei, beispielsweise Diabetes-Patienten vor Folgeerkrankungen zu bewahren, erläutert Marini. Auch für Brustkrebs, Asthma und die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD sowie die Koronare Herzkrankheit werden solche Programme angeboten.Zu den Programmen gehören die Behandlung mit Medikamenten sowie andere Therapien, aber auch Schulungen für die Patienten. Sie sollen dabei mehr über ihre Krankheit und den Umgang damit erfahren. Außerdem müssen die DMP-Teilnehmer regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, bei denen ihre gesundheitlichen Entwicklungen dokumentiert werden.
Für gesetzlich Krankenversicherte ist die Teilnahme kostenfrei. Wer mehrere der Erkrankungen hat, könne sich auch in verschiedene Programme einschreiben lassen, heißt es in einem Merkblatt des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitsweisen (IQWiG) zum Thema. Die Teilnahme ist außerdem freiwillig. Daher macht nicht jeder mit, der eine der Krankheiten hat, für die ein DMP angeboten wird.
Diese Beobachtung hat auch Heribert Brück vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) gemacht. Wer beispielsweise eine Koronare Herzkrankheit hat und an einem DMP teilnimmt, müsse einmal im Quartal zum Arzt. Dieser untersuche den aktuellen Gesundheitszustand und fülle dazu einen speziellen DMP-Bogen aus. Dann lege er die angestrebten Werte für Blutdruck, Cholesterin und so weiter fest. "Außerdem sollen regelmäßig Ergometrien durchgeführt werden", sagt Brück. Dabei fährt der Patient unter ärztlicher Kontrolle auf einem Fahrradergometer, das Herz wird unter Belastung untersucht. "Da viele Hausärzte das nicht mehr selbst machen, schicken sie die Patienten dann zum Kardiologen."
Wenn ein DMP-Patient erstmals während seiner Teilnahme an dem Programm zum Facharzt gehe, sollte er diesem unbedingt sagen, dass er in einem DMP ist. Nicht immer hätten die Hausärzte den Fachkollegen zuvor darüber informiert, erläutert Brück. Für den Kardiologen sei es aber wichtig zu wissen, wenn sein Patient eine solche Behandlung nach Plan mache und dann zukünftig regelmäßig zu ihm komme.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.