Damit die FFP2-Maske wirkt
Tipps für das richtige Tragen und Wiederverwenden des Mund-Nasen-Schutzes
Laut aktuellem Bund-Länder-Beschluss sind Alltagsmasken deutschlandweit im Nahverkehr und beim Einkaufen nicht mehr zugelassen. Hier sind künftig sogenannte OP-Masken oder Mund-Nase-Bedeckungen der Standards KN95/N95 oder FFP2 Pflicht.
Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV, erklärt den Unterschied zu Alltagsmasken und worauf Verbraucher beim Tragen von FFP2-Masken besonders achten sollten. Er hat zudem Tipps für deren Wiederverwendung.
Was ist bei FFP2-Masken anders?
Von den Alltagsmasken unterscheiden sich die FFP2-Modelle durch ihre stärkere Schutzfunktion – nicht nur für andere, sondern vor allem auch für den Träger. Denn sie filtern deutlich mehr kleine Partikel und Aerosole aus der Luft, bei richtiger Anwendung bis zu 94 Prozent. „Damit die Qualität stimmt, beim Kauf auf die Zertifizierung achten“, rät Dr. Wolfgang Reuter. „Verbraucher erkennen zertifizierte Modelle am CE-Zeichen mit einer vierstelligen Zahlenkombination und dem Hinweis auf die Norm EN 149:2001+A1:2009.“
Mund-Nasen-Masken richtig tragen
Damit die FFP2-Maske ihre volle Wirkung erreicht, muss sie richtig getragen werden. Das heißt, vorab die Hände waschen oder desinfizieren und die Maske anschließend über Mund, Nase und Wangen platzieren. „Besonders wichtig ist, darauf zu achten, dass die Ränder und der Nasenbügel dicht am Gesicht aufliegen, damit keine Atemluft entweichen kann“, empfiehlt der Gesundheitsexperte. Ein Bart beispielsweise kann die Wirkung schon verringern. Der Gesundheitsexperte rät zudem, immer nur die eigene Maske zu verwenden und sie nicht mit anderen Menschen zu teilen oder zu tauschen.
Lässt sich eine FFP2-Maske wiederverwenden?
Die Masken sind ein Einmalprodukt und sollten eigentlich nicht länger als acht Stunden getragen werden. Eine Studie der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster kam aber zu dem Ergebnis, dass die stark filternden Masken im Privatgebrauch, also wenn es beispielsweise um den Einkauf oder die Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln geht, desinfiziert und wiederverwendet werden können. Das Forscherteam hat dafür zwei Methoden identifiziert.
Masken an der Luft trocknen lassen
Bei der ersten Methode trocknet die FFP2-Maske sieben Tage bei Raumluft. Nach dieser Zeitspanne sollten sich Krankheitserreger auf der Maske um 95 Prozent reduziert haben. Die Maske zum Trocknen am besten an eine Wäscheleine oder an einen Haken an der Wand hängen. „Badezimmer und Küche sind als Standort eher ungeeignet, da diese Räume in der Regel zu feucht sind“, erklärt Dr. Wolfgang Reuter. FFP2-Masken sollten nur fünfmal getrocknet und anschließend durch neue ersetzt werden.
Masken im Backofen desinfizieren
Auch das Trocknen im Backofen inaktiviert Krankheitserreger in der FFP2-Maske. Wichtig dabei: Nach dem Tragen die Maske zunächst für einen Tag an der Luft trocknen. Anschließend auf einen Rost mit Backpapier legen und bei 80 Grad Ober- und Unterhitze für 60 Minuten im Ofen lassen. Danach die Maske auf dem Rost vollständig abkühlen lassen. Dr. Reuter rät, die Temperatur genau zu beachten. "Ein Backofenthermometer kann helfen, die Temperatur zu prüfen“, so der Gesundheitsexperte der DKV. Bei FFP2-Masken mit Atemventil oder der formstabilen Variante funktioniert diese Behandlung aber nicht! Spülmaschine, Mikrowelle und Kochtopf sind keine geeigneten Maßnahmen zur Desinfizierung der Masken. Auch die Waschmaschine scheidet aus, da unter anderem das Waschmittel die Filterleistung mindern kann. Außerdem gilt: „Wer den Verdacht hat, mit einer infizierten Person in Kontakt gewesen zu sein, oder eine Beschädigung der Maske feststellt, sollte diese besser sofort entsorgen“, empfiehlt der DKV-Experte.
Eine Liste zugelassener Stellen für CE-Zertifizierungen von FFP2- und FFP3- Atemschutzmasken findet sich unter https://bwurl.de/1603.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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