Wie ein Hindernislauf: Leben mit Nahrungsmittelintoleranzen

Das kann wehtun: Der Genuss von Milch führt bei manchen Menschen zu Magenbeschwerden, weil bei ihnen das Enzym Laktase nicht ausreichend vorhanden ist. | Foto: Kai Remmers
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Es gibt Menschen, die würden gerne essen, was ihnen schmeckt. Doch da macht ihr Körper nicht mit: Denn er kann gewisse Nahrungsbestandteile nicht richtig verarbeiten und wehrt sich mit Magenschmerzen und anderen Beschwerden.

Hinter der Unverträglichkeitsreaktion steckt eine Nahrungsmittelintoleranz. Ursache ist meist ein angeborener Mangel an Verdauungsenzymen. Zu den Stoffen, die am häufigsten nicht vertragen werden, gehören Laktose (Milchzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Gluten (Getreideeiweiß).

• Laktose – Menschen mit einer Laktoseintoleranz mangelt es am Enzym Laktase, das Milchzucker spaltet. Ohne das Enzym wird der Zucker nicht verdaut, sondern von Darmbakterien abgebaut. „Dabei entstehen Gase, die Blähungen, Völlegefühl und Schmerzen verursachen können. Außerdem kann es zu Durchfall kommen“, erläutert Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED). Ob eine Laktoseintoleranz besteht, verrät ein Atemtest. Dann stehen Milch und Milchprodukte aller Art auf der schwarzen Liste und können nur bedingt verzehrt werden. Aber es gibt laktosefreie und pflanzliche Alternativen.

• Fruktose – Eine Fruchtzuckerintoleranz entsteht durch die Fehlfunktion eines Transportproteins. „Durch sie wird die Fruktose nicht oder nur begrenzt durch die Dünndarmschleimhaut aufgenommen und wandert weiter in den Dickdarm, wo sie zu organischen Säuren, Kohlendioxid und Wasserstoff abgebaut wird“, erklärt Doreen-Nadine Hecht, Ernährungsberaterin von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die Folge sind Blähungen, Unterbauchschmerzen, plötzlicher Stuhlgang und Durchfall. Die Diagnose erfolgt auch hier per Atemtest. Neben Obst gilt dann unter anderem bei fruchtzuckerhaltigen Lebensmitteln und Honig Vorsicht.

• Gluten – Gluten ist ein Klebereiweiß, das in Weizen, Roggen, Gerste und vielen anderen Getreidesorten vorkommt. Wenn jemand unter der auch Zöliakie genannten Glutenintoleranz leidet, bildet sein Körper bei Kontakt Antikörper. „Sie können eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut hervorrufen“, erläutert der Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom Verbraucherinformationsdienst aid. Die Folge sei, dass die Nahrung schlechter verstoffwechselt wird. Dadurch kommt es unter anderem zu Durchfall, Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen. Die Diagnose einer Zöliakie erfolgt über Bluttests und Gewebeproben. Bei einem positiven Befund lassen sich Weizen und Co. durch glutenfreies Getreide wie Buchweizen oder Mais ersetzen.

dpa-Magazin / mag
Eine Liste zertifizierter Diätassistenten und Oecotrophologen findet sich auf der Seite des Verbandes für Ernährung und Diätetik auf http://asurl.de/12hg und im Expertenpool des Verbandes der Oecotrophologen auf http://asurl.de/12hh.
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