Als Paar Veränderungen meistern
Henning Matthaei erlebt bei seinem Job als Coach häufiger solche Paare. "Bei größeren Veränderungen besteht erheblicher Gesprächsbedarf zwischen den Partnern - und zwar schon vor der Entscheidung", sagt der Experte.
Ein Paar sei ein eingespieltes System. "Große Veränderungen bringen das System ins Wackeln." In einer Beziehung sollten beide die Auswirkungen der Entwicklung teilen, immer wieder miteinander darüber sprechen, empfiehlt Matthaei. "Das Neue sollte sozusagen mitgenommen, in das Paarleben integriert werden."
Bei einer räumlichen Trennung bräuchten beide die Gewissheit, dennoch füreinander da zu sein, meint der Coach. Er empfiehlt, lieber zu telefonieren, als SMS zu schreiben. Gespräche könnten eher den Austausch am Frühstückstisch oder abends auf dem Sofa ersetzen. "Sie sollten versuchen, diesen Alltag in abgespeckter Form weiterzuführen."
Vera Matt, Paartherapeutin aus Berlin, kennt mögliche Gefühle, wenn einer der Partner ein neues Leben lebt: "Jede Veränderung verunsichert. Man ist nicht mehr so souverän", sagt sie. "Und Veränderungen, beispielsweise wenn einer der Partner befördert oder auch arbeitslos wird, verändern die Augenhöhe des Paares." Wenn ein vorher gleichwertiger Partner plötzlich aufsteigt, werde die Beziehung oft zum Machtkampf.
Brigitte Koch kennt das Problem ebenfalls aus ihrer Praxis für Paartherapie in Landsberg/Lech - aber auch aus ihrer eigenen Beziehung. Vor 20 Jahren entschieden ihr Mann und sie sich für eine "Wochenend-Ehe" - zugunsten der Karriere ihres Mannes. Ihren Klienten rät sie, sich nicht abhängig vom Partner zu machen und ihr Leben trotz der Liebe selbst zu gestalten. Zudem solle man nicht die Situation beklagen, die sich nicht ändern lässt, sondern das Beste daraus machen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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