Chefs lassen nach
Angestellte beklagen mangelnde Führungskultur in 2021
Die Führungskultur in deutschen Büros und Produktionshallen hat 2021 gelitten. Das ist das Ergebnis eine Studie der Jobplattform www.joblift.de für die 1058 Beschäftigte deutschlandweit befragt wurden.
Demnach beklagt jeder Vierte, dass das Führungsverhalten seiner Vorgesetzten im vergangenem Jahr schlechter geworden sei. Vor allem berufsunerfahrene und junge Beschäftigte nehmen dies so wahr. Von ihnen geben 34 Prozent an, ihre Führungskraft habe sich in ihrer Führungsarbeit verschlechtert. Branchen, in denen Mitarbeiter das überdurchschnittlich intensiv registrieren, sind der Öffentliche Dienst (32 Prozent), die Automobil- (33 Prozent) sowie die Energiebranche (38 Prozent). Leicht verbessert hat sich laut Mitarbeitervotum dagegen das Führungsverhalten in der IT-Branche.
„Ein weiteres Pandemie-Jahr mit seinen Auswirkungen auf die Arbeitswelt hat das Verhältnis zwischen Management und Belegschaft belastet. Das zeigt unsere Studie deutlich. Unternehmen sollten daraus lernen und Konzepte entwickeln, die gute Führungsarbeit auch in der veränderten Arbeitswelt ermöglichen. Denn für viele Beschäftigte sind schwache Führungskräfte ein Grund, ihren aktuellen Arbeitgeber zu verlassen“, so Lukas Erlebach, CEO von Joblift. Dazu passt: Bei 71 Prozent der Befragten steigt die Wechselbereitschaft, wenn sie mit ihren Vorgesetzten unzufrieden sind. Vor allem Frauen erwägen mit einem Anteil von 75 Prozent in einem solchen Fall vermehrt Konsequenzen. 60 Prozent aller Befragten gehen sogar noch einen Schritt weiter und schauen sich aktiv nach einem neuen Job um. Bei jungen Beschäftigten liegt der Anteil der aktiven Jobsucher sogar bei 72 Prozent.
Firmenprofile wenig glaubhaft
Wenn sich unzufriedene Mitarbeiter nach neuen beruflichen Herausforderungen umschauen und dabei das Führungsverhalten bei potenziell interessanten Arbeitgebern unter die Lupe nehmen, nutzen sie vielfältige Medien. So lesen 24 Prozent der Jobsucher Arbeitgeberbewertungen auf Karrierewebsites. Genau die Hälfte zieht persönliche Kontakte aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis heran, um sich ein Bild zu machen. Immerhin 42 Prozent suchen in Stellenanzeigen nach Informationen rund um das Vorgesetztenverhalten in einem neuen Unternehmen. Den dortigen Angaben begegnen sie aber vergleichsweise skeptisch. Denn fast die Hälfte (48 Prozent) halten die Aussagen von Arbeitgebern selbst zur Führungskultur in ihrem Unternehmen, etwa auf Karrierewebsites oder eben in Stellenanzeigen für unglaubwürdig.
Neben unzufriedenen Mitarbeitern droht Arbeitgebern bei nachlassendem Führungsverhalten auch eine niedrigere Produktivität. Hintergrund: 30 Prozent der Befragten verlieren eigenen Aussagen zufolge die Hälfte und mehr ihrer Leistungsfähigkeit, wenn sie mit einer aus ihrer Sicht schlechten Führungskraft zusammenarbeiten. Bei jungen Beschäftigten liegt dieser Anteil sogar bei 45 Prozent. RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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