Arbeiten im Großraumbüro
Gegenüber telefoniert der Kollege, im Hintergrund piept das Faxgerät - vielen fällt es nun schwer, konzentriert zu arbeiten. Der Stress drücke sich in einer erhöhten Fehlerquote oder in einer geringeren Aufmerksamkeit und Konzentration aus. Damit die Zusammenarbeit klappt, müssen sich alle an ein paar Regeln halten.
Doch zunächst sei der Arbeitgeber gefragt, sagt Wahl-Wachendorf. Drucker und Klimaanlage seien typische Störenfriede. Sie sollten die Betriebe ins Visier nehmen. Leise Geräte sind nicht unbedingt teurer als laute. Drucker und Kopierer sollten nach Möglichkeit von den Arbeitsbereichen abgetrennt stehen. Auch Trennwände könnten Abhilfe schaffen.
Für Susanne Helbach-Grosser vom Netzwerk Etikette Trainer International ist gerade die Distanz das A und O einer guten Zusammenarbeit im Großraumbüro. "Das fängt schon beim eigenen Körpergeruch an", sagt sie. Wenn ein Kollege morgens aufdringlich nach Moschus riecht, mangele es an der nötigen Distanz.
"Der Lärm und der Mangel an Privatheit sind ein wesentlicher Belastungsfaktor am Arbeitsplatz - gerade bei Arbeiten, die Konzentration und Kreativität erfordern", bestätigt auch Prof. Michael Kastner. Er arbeitet am Institut für Arbeitspsychologie und Arbeitsmedizin in Herdecke.
Wer sich im Großraumbüro gestört fühlt, sollte die entsprechenden Kollegen umgehend ansprechen, rät Helbach-Grosser. Mit Kollegen, die zu laut telefonieren, könne zum Beispiel ein Zeichen vereinbart werden. "Vielleicht lässt sich sogar mit einem lustigen Schild auf die Störung hinweisen."
Den Einsatz von Ohropax oder Kopfhörern findet Helbach-Grosser grenzwertig. Sicherlich gebe es Tätigkeiten bei denen nichts dagegen spricht. Aber dann sollte es mit den Kollegen und Vorgesetzten abgesprochen werden.
Persönliche Gespräche sollten Arbeitnehmer im Pausenraum oder in der Teeküche führen. In einigen Großraumbüros gibt es für Besprechungen auch Meetingpoints, die von den Arbeitszonen akustisch isoliert sind.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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