Ausbildung als Alternative nach dem Studienabbruch
Laut dem jüngsten Berufsbildungsbericht bricht rund jeder Vierte (28 Prozent) sein Bachelor-Studium ab, an Maschinenbau-Fakultäten ist es zum Teil sogar jeder Zweite. Gründe sind nach einer Befragung des HIS-Instituts für Hochschulforschung die hohen Anforderungen des Studiums, denen sich die Studienabbrecher nicht gewachsen fühlen. Außerdem spielen dabei häufig Finanzierungsprobleme eine Rolle. Manchen mangelt es einfach an der Motivation.Aufgrund der hohen Abbrecherquote hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin im Februar das Projekt "Your turn" gestartet. Dabei werden Studienabbrecher zu Fachinformatikern/Fachinformatikerinnen für Systemintegration sowie zu Immobilienkaufmännern beziehungsweise -frauen in verkürzter Zeit ausgebildet. In diesem Monat wurde das Projekt um einen Ausbildungsberuf erweitert. Nun können Studienabbrecher auch eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung zum/r Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandel absolvieren.
Mit der Verkürzung erkennt die IHK bereits im Studium erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten an. Die duale Ausbildung findet in Unternehmen und in der Berufsschule in einer speziellen Klasse statt und dauert nur 18 anstatt der regulären 36 Monate. Ziel ist es, den Studienabbruch für alle Beteiligten in eine Chance zu verwandeln: Die Studienabbrecher können in kurzer Zeit einen Beruf erlernen, die Arbeitgeber bekommen in aller Regel motivierte Azubis, die nicht mehr ganz so jung und unerfahren sind.
Teilnehmen können alle Studienabbrecher, die mindestens zwei Semester ein branchenbezogenes Fach studiert haben und Studienleistungen von mindestens 20 Creditpoints nachweisen können, sowie alle Unternehmen, die in den entsprechenden Berufen ausbildungsberechtigt sind.
Autor:Sandra Pohl aus Reinickendorf |
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