Englisch ist Pflicht: Kaufleute für Tourismus müssen verkaufen können
Aachen ist bekannt für seinen prachtvollen Dom, der zum Unesco-Welterbe gehört und für seine Universität. Mehr verbindet der Bürger aber häufig nicht mit der Stadt. Dass sich ein Besuch dennoch lohnen kann, versucht das städtische Tourismusbüro Aachen Tourist Service zu vermitteln. Dort sind Kaufleute für Tourismus und Freizeit gefragt.
Auszubildende des Tourismusbüros haben zum Beispiel eine Pauschale für die Eltern der Studenten entwickelt, erzählt Gabriele Philipp. Sie ist beim Aachen Tourist Service Ausbildungsverantwortliche. Das Paket soll Eltern für einen Besuch beim Nachwuchs begeistern. Die Pauschale bietet neben der Hotelübernachtung ein Frühstück im Studentenviertel.
Die Aachener Studentenpauschale ist ein typisches Beispiel für Produkte, die Kaufleute für Tourismus und Freizeit entwickeln. "Sie bewerben die Destination und schauen: Was ist vor Ort vorhanden, und wie erstellt man daraus attraktive Pakete", erklärt Robin Bentz von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Köln. Dafür ist Kommunikationsstärke gefragt. "Schüchterne Menschen sind bei dieser Ausbildung nicht richtig", sagt Bentz.
Von Aachen nach Berlin. Eigentlich müsste die Stadt doch ein Selbstläufer sein, um Besucher nach Berlin zu holen. Die Hauptstadt zieht Touristen an wie ein Magnet. Trotzdem muss das Produkt Berlin aktiv verkauft werden, sagt Janina Vogel. Die 23-Jährige macht bei der Tourismus-Marketingagentur Visit Berlin die Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Die junge Frau kennt die Vorzüge der Hauptstadt genau. Schließlich ist sie Berlinerin. Trotzdem: "Wir müssen immer wieder neue Anlässe bieten, in die Stadt zu kommen."
Während der klassische Tourismuskaufmann Menschen in den Urlaub schickt, ist es das Ziel des Kaufmanns für Tourismus und Freizeit, Besucher an einen Ort zu holen. In diesem Job dreht sich entsprechend viel um Marketing, Marktanalyse und Produktentwicklung.
Sprachkenntnisse sind ein Muss
Gute Englisch-Kenntnisse sind eine Mindestvoraussetzung, um in Ausbildung und späterem Berufsleben bestehen zu können. "Fremdsprachen sind Pflicht", sagt Philipp. Bei ihr im Aachen Tourist Service sind wegen der geografischen Lage vor allem noch Niederländisch und Französisch gefragt.
Ein großer Vorteil der Ausbildung sind die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten danach. Man ist nicht auf den Tourismus-Sektor festgelegt. Janina Vogel hat über ein Jahr ihrer Ausbildung hinter sich, fast zwei stehen ihr noch bevor. Sie möchte danach weiter im Tourismus und bei Visit Berlin arbeiten. "Was gibt es Besseres, als die eigene Stadt zu vermarkten?", fragt sie. mag
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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