Buchverlag oder Selfpublishing?
Experte für Buchmarketing Ricardo Biron gibt Entscheidungshilfe für Autoren
Ein Buch zu schreiben, klingt für viele Unternehmer wie ein Traum. Hat man ein für sich passendes Thema gefunden, ist es meist rasch geschrieben. Wenn das Buch fertig ist, stellt sich aber immer die Frage, wie man es am besten veröffentlicht. Nimmt man alles selbst in die Hand oder wendet man sich an einen Verlag?
"Beide Wege haben Vor- und Nachteile", sagt Ricardo Biron. "Man muss genau abwägen, wo der zeitliche Aufwand, der finanzielle Gewinn und der langfristige Nutzen am ehesten zusammenkommen. In erster Linie hängt es davon ab, was man sich von der Veröffentlichung erwartet." Als Experte für Buchmarketing gibt Ricardo Biron an dieser Stelle eine Entscheidungshilfe, ob Buchverlag oder Selfpublishing die bessere Wahl ist.
Vorteile des Eigenverlags: Hier gehen alle Einnahmen an den Verfasser selbst. Wer sein Buch als Marketinginstrument versteht, hat darüber hinaus den Nutzen, dass er beim Verkauf über die eigene Webseite auf die Kontaktdaten der Käufer zugreifen kann. Für Folgeverkäufe sind diese Daten von unschätzbarem Wert. Wer vor allem seine Dienstleistungen oder Produkte an den Mann bringen möchte, bekommt beim Eigenverlag einen schönen Mehrwert.
Nachteile des Eigenverlags: Der Nachteil beim Selfbublishing ist, dass man sich um wirklich alles kümmern muss: Lektorat, Satz, Coverdesign – entweder nimmt man es selbst in die Hand oder holt sich einen Profi. Die Kosten der Vorfinanzierung sind ebenfalls zu tragen. Und auch beim Marketing muss man ohne Unterstützung auskommen. Wer im Eigenverlag veröffentlicht, braucht ein umfangreiches Wissen über die Herstellung und den Verkauf von Büchern.
Vorteile eines Buchverlags: Ein Verlag verfügt über ein großes Netzwerk, das einem eine bessere Reichweite ermöglicht. Darüber hinaus steht er einem bei Lektorat, Satz und Grafik zur Seite. Wer seine Rechte abgibt, kann in manchen Fällen mit einem Vorschuss auf die Honorare rechnen. Eine Veröffentlichung bei einem renommierten Verlag steigert zudem das eigene Ansehen.
Nachteile des Buchverlags: Man gibt in der Regel die Verlagsrechte an seinem Buch ab und erhält dafür einen nur geringen Prozentsatz (etwa fünf Prozent beim Taschenbuch und 20 Prozent beim E-Book) vom Nettoladenpreis. Zwischen 70 und 95 Prozent des Nettoladenpreises (Verkaufspreis des Buches abzüglich Mehrwertsteuer) gehen an den Verlag. Zudem behält sich der Verlag das Recht der Entscheidung über Titel, Inhalt und Cover vor. Im Gegensatz zum Verkauf über die eigene Webseite besteht keine Möglichkeit, den Buchkäufern ein Folgeangebot zu machen, weil die nötigen Kundendaten nicht zur Verfügung stehen. RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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