Fachkräftemarkt wächst
Hoher Bedarf im Gesundheitswesen und für Digitalisierung
Die WBS Gruppe, ein Bildungsanbieter in Deutschlands, hat für das erste Halbjahr 2021 den Stellenmarkt wiederholt umfassend analysiert. Die Ergebnisse stehen im WBS JobReport zur Verfügung und zeigen: Der Markt erholt sich langsam von der Krise.
Seit mittlerweile eineinhalb Jahren prägt die Corona-Pandemie das Alltags- und Wirtschaftsleben – mit entsprechenden Folgen für den Stellenmarkt. Dieser war im vergangenen Jahr stark von den Auswirkungen der Krise geprägt. In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 brach er um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. In der ersten Jahreshälfte 2021 jedoch scheint sich die Situation normalisiert zu haben – und das trotz steigender Infektionszahlen und weiterhin bestehenden Einschränkungen. Insgesamt wurden mehr als vier Millionen Positionen von über 400 000 Unternehmen in Onlinejobbörsen, auf Firmenwebsites, auf der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit und in Printmedien veröffentlicht. Das Jobangebot ist um 17,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 gestiegen.
„Ich denke, hier spielt eine gehörige Portion Optimismus mit hinein, die Wirtschaft kommt wieder in Schwung. Gleichzeitig spüren die Unternehmen, dass sie wieder Fachkräfte brauchen und dass die alten Probleme nicht verschwunden sind – Fachkräftemangel und Digitalisierung. Das Bewusstsein für beide Themen ist jetzt wieder stärker. Beides führt dazu, dass Unternehmen im Bereich Personal handeln müssen“, sagt Joachim Giese, Vorstand der WBS Gruppe.
Ein genereller Anstieg an Jobangeboten ist in fast allen Bereichen zu verzeichnen. Insbesondere Sektoren, in denen die direkte Kommunikation mit Kunden wieder verstärkt möglich ist, haben angezogen. Dazu zählen beispielsweise die Berufsgruppen Einkauf und Materialwirtschaft, hier stieg das Angebot um 49 Prozent. Ebenso die Marketing-, Werbe- und PR-Branche: Hier können Aspiranten aus rund 43 Prozent mehr Stellen aussuchen. Aber auch der Bereich Öffentliche Verwaltung ist stark gefragt: Dort gibt es eine Zunahme von mehr als 14 Prozent bei den Stellenausschreibungen. Die Industrie spürte im vergangenen Jahr die Einschränkungen deutlich. Demgegenüber entspannt sich das Klima aktuell: Hier gibt es 34 Prozent mehr Stellenangebote, der Unterbereich „Herstellung von Metallerzeugnissen“ profitiert von einem Schub von 54,5 Prozent.
Jobmotor Digitalisierung
Der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen setzt sich ungebrochen fort. Während hier bereits zu Beginn der Pandemie spürbar mehr Fachkräfte gesucht wurden, ist die Nachfrage im ersten Halbjahr 2021 erneut um zehn Prozent gestiegen. „Im Gesundheitswesen gibt es bereits gute Entwicklungen, etwa mehr Ausbildungen in dem Bereich. Das zeigt, dass Maßnahmen, die auf den Weg gebracht wurden, jetzt auch Früchte tragen. Was es allerdings insgesamt braucht, ist ein Dreiklang aus besserer Bezahlung, einem besseren Image und besserer Ausbildung.“, so Giese über mögliche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel auf diesem Gebiet. Meistgesucht im Sozialbereich ist pädagogisches Fachpersonal (+22 Prozent).
Ähnlich sieht die Situation für Berufsgruppen mit digitalen Kompetenzen aus, 31,6 Prozent mehr Stellenausschreibungen im Vergleich zum Vorjahr gibt es etwa in den Bereichen IT/Telekommunikation. Speziell Industrie (plus 46,7 Prozent) und Handel (plus 46,8 Prozent) sind auf der Suche nach geeignetem Personal. Die zunehmende Digitalisierung der Industrie sowie die Zunahme von E-Commerce zeigen ihre Wirkung. RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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