Abschied vom Obstkorb
Homeoffice erfordert angepasste Benefit-Leistungen
Beschäftigte vermissen Arbeitgeberleistungen im Homeoffice. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie für die das HR-Startup voiio gemeinsam mit dem Arbeitgeberbewertungsportal kununu Beschäftigte und Arbeitgeber befragte.
Demnach ist mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer (51 Prozent) der Meinung, dass ihr Arbeitgeber zu wenige Benefits für die Arbeit im Homeoffice anbietet. Diese Sichtweise ist für die Unternehmen vor allem deswegen heikel, weil Fachkräfte bei ihrer Jobauswahl genau darauf achten, ob ihr Arbeitgeber in spe ortsunabhängige Zusatzleistungen anbietet, die auch unabhängig des Unternehmensstandortes wirken. Fast zwei Drittel (63 Prozent) von ihnen geben das an. Gleichzeitig gehen die Arbeitgeber selbst fälschlicherweise davon aus, dass ihr gegenwärtiges Angebot an Homeoffice-Benefits absolut ausreicht. 88 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass sie genügend derartige Zusatzleistungen im Portfolio haben.
„Dass die Arbeitswelt der Zukunft weiterhin auch im Homeoffice stattfindet, ist längst allgemeine Expertenmeinung. Allerdings haben sich die meisten Arbeitgeber darauf noch nicht eingestellt. Im Gegenteil: Es sind zahlreiche Fragen offen. Eine betrifft eben mögliche Zusatzleistungen jenseits des Unternehmensstandortes. Hier müssen neue Lösungen geschaffen werden, die den vorher schon fragwürdigen Obstkorb am Empfang oder das Kantinenessen ersetzen. Das können digitale Angebote für das mentale und körperliche Wohlbefinden sein, aber auch Leistungen, die beispielsweise das Familienleben fördern“, so Kerstin Michels, eine der Gründerinnen von voiio zu den Ergebnissen der Studie.
Aktuelle Benefits eher klassisch
Vor allem Frauen sind gemäß der voiio-Studie der Meinung, dass ihr Arbeitgeber zu wenige Zusatzleistungen anbietet, die auch im Homeoffice zum Tragen kommen. 57 Prozent von ihnen vermissen diese in ihrem täglichen Arbeitsalltag. Etwas weniger wichtig ist das Thema indes Nichtakademikern, bei denen eben auch der Anteil der Heimarbeit geringer ist. Trotzdem achten auch aus diesem Segment immerhin noch 42 Prozent der Befragten bei ihrer Jobsuche darauf, dass ein ausschreibender Arbeitgeber ortsunabhängige Zusatzleistungen anbietet.
Derweil zeichnen die Studienergebnisse der voiio- und kununu-Analyse ein anderes Bild der gegenwärtigen Situation in deutschen Unternehmen. Denn aktuell ist das Benefit-Angebot der Arbeitgeber noch stark von konventionellen Zusatzleistungen geprägt. 50,6 Prozent der befragten Beschäftigten geben an, diese zu erhalten. Auf dem zweiten Platz folgen Impfangebote an die Mitarbeiter (38,5 Prozent), vor der betrieblichen Kantine (33,7 Prozent) Rabatte für Mitarbeitende (27,4 Prozent), Jobtickets (27,2 Prozent) sowie kostenloses Obst und Getränke (26,7 Prozent). HR/RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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