ERFOLGREICH BEWERBEN
IT-Security-Spezialist – mit diesen Tipps klappt's
Deutschen Unternehmen fehlen zurzeit etwa 137 000 IT-Experten. Besonders gefragt sind Fachkräfte in der IT-Security, schließlich lauern Bedrohungen durch Hacker, Ransomware & Co. überall. Senken alle Branchen nun ihre Standards, was zukünftige Mitarbeiter angeht – Hauptsache, die Stelle ist besetzt? Weit gefehlt, Unternehmen behalten ihre hohen Ansprüche bei. Um an die gewünschte Stelle zu kommen, müssen Bewerber deshalb neben ihrer fachlichen Expertise auch im persönlichen Kennenlerngespräch glänzen. Malin Pettersson, HR-Spezialistin bei ESET, erklärt, wie das gelingt.
Für ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch kommt es vor allem darauf an, das eigene technische Fachwissen überzeugend zu vermitteln und Kompetenz bei der Lösung von Problemen zu beweisen. Beides haben Sie als Bewerber schon erfolgreich getan, schließlich wurden Sie eingeladen, sich persönlich vorzustellen. Es ist allerdings etwas vollkommen anderes, ein Bewerbungs- bzw. Motivationsschreiben aufzusetzen und einen Lebenslauf zu schreiben als seine Erfahrungen und Fähigkeiten vis-à-vis vorzustellen.
Je nach Stelle durchlaufen Bewerber mehrere Gesprächsrunden und stellen sich der HR-Abteilung, potenziellen zukünftigen Kollegen und Vorgesetzten vor. Sich entsprechend vorzubereiten ist daher entscheidend.
1. Recherche ist alles
Dies mag selbstverständlich klingen. Aber der erste Schritt besteht darin, das Unternehmen zu verstehen, bei dem Sie sich bewerben. Schauen Sie sich die Online-Präsenz des Betriebs an. Social-Media-Auftritte, Unternehmens-Website und Youtube-Kanäle bieten wertvolle Informationen: Unternehmenskultur und -werte, die wichtigsten Produkte und etwaige Auszeichnungen oder Anerkennungen der Branche – online finden Sie ohne großen Aufwand viele Informationen. Ein Blick auf die Details hilft. Ein wichtiges Ereignis der Unternehmensgeschichte, ein Podcast, in dem der Gründer oder CEO zu Gast war: Die richtige Information zur rechten Zeit kann das Zünglein an der Waage sein, das Ihnen einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern verschafft.
2. Präsentieren Sie Ihre Erfahrung
Erfahrung kann den Unterschied zwischen einem guten und dem genau passenden Kandidaten ausmachen. Für Sie als Bewerber ist es deshalb entscheidend, diese Erfahrung einem potenziellen Arbeitgeber so gut wie möglich zu vermitteln. Der Ausgangspunkt hierfür ist Ihr Lebenslauf. Lernen Sie ihn so gut wie möglich auswendig. Erzählen Sie im Gespräch, was Sie in den verschiedenen Funktionen und Projekten gemacht und welche Erfahrungen Sie gesammelt haben. Auch ehrenamtliche bzw. unbezahlte Tätigkeiten können Sie im Gespräch erwähnen.
3. Mit Beispielen eigene Fähigkeiten demonstrieren
Ein Vorstellungsgespräch ist der ideale Zeitpunkt, um Ihren Lebenslauf mit Leben zu füllen und zu zeigen, was Sie in der Vergangenheit erreicht haben. Es ist nicht angeberisch, seine Erfolge zu betonen, machen Sie sich allerdings darauf gefasst, auch Misserfolge ehrlich zu kommunizieren - und was Sie aus Ihnen gelernt haben. So wie ein Künstler eine Mappe mit seinen Werken mitbringen würde, kann ein Cybersecurity-Spezialist einen Laptop mitbringen, um seinem Gesprächspartner Beispiele für frühere Arbeiten zu zeigen. Besonders aussagekräftig sind Beispiele, bei denen Sie ein Projekt von Anfang bis Ende begleitet haben.
4. Halten Sie Ihre Zertifizierungen bereit
Auf einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt sind relevante Zertifizierungen ein Vorteil gegenüber anderen Bewerbern. Wenn Sie eine IT-Ausbildung absolviert haben oder über branchenweit anerkannte Zertifizierungen verfügen, sollten Sie dies unbedingt erwähnen, vor allem, wenn sie für die Stelle relevant und aktuell sind – selbst dann, wenn es sich nur um Einstiegsqualifikationen handelt.
Seien Sie darauf vorbereitet, über die Kenntnisse und Fähigkeiten zu sprechen, die Sie sich während des Erwerbs dieser Zertifikate angeeignet haben – Ihre Gesprächspartner könnten spezifische Fragen zu den in den Prüfungen behandelten Inhalten stellen. Das bringt uns zum nächsten Punkt und zu einigen weiteren allgemeinen Tipps.
5. Auf häufig gestellte Fragen passende Antworten finden
Auch dies ist ein Selbstläufer und eine Übung, bei der ein Gesprächspartner sehr hilfreich ist. Recherchieren Sie einige Fragen, die Bewerbern in Ihrer Position häufig gestellt werden, und üben Sie einige detaillierte Antworten ein. Selbst wenn im Vorstellungsgespräch nicht genau dieselben Fragen gestellt werden, ist dies eine gute Möglichkeit, Ihre Gedanken zu ordnen und das Selbstvertrauen und den Redefluss während des echten Vorstellungsgesprächs zu stärken. Die Fragen können sich zumindest teilweise auf die Stelle beziehen (Was ist der Unterschied zwischen symmetrischer und asymmetrischer Verschlüsselung? Was ist ein Zero-Day?) oder allgemeiner sein (Was reizt Sie am meisten an der Arbeit hier?). Je mehr Sie und Ihr Partner üben können, desto besser sind Sie vorbereitet.
6. Bereiten Sie passende Fragen vor
Viele Menschen behandeln diesen Aspekt (zu Unrecht) erst im Nachhinein. Sie können sich jedoch mit ein paar intelligenten Fragen von anderen Bewerbern abheben, indem Sie echtes Interesse und Verständnis für das Unternehmen und die Stelle zeigen. Es ist auch eine gute Möglichkeit, mehr über die Stelle zu erfahren. Schließlich ist das Vorstellungsgespräch auch eine Gelegenheit für den Bewerber zu prüfen, ob die Stelle und das Unternehmen für ihn geeignet sind.
7. Ehrlich (und höflich) währt am längsten
Zu den grundlegenden Regeln für ein gutes Vorstellungsgespräch gehören auch einige offensichtliche. Seien Sie höflich und ehrlich und reden Sie nicht schlecht über frühere Arbeitgeber. Humor ist subjektiv und erfordert Fingerspitzengefühl – wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Anekdote oder ein Witz gut ankommen werden, behalten Sie ihn besser für sich.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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