Kosmetik und Arzneimittel: Drogisten brauchen breites Wissen

Was ist der Unterschied zwischen einer Tönung und einer Koloration: Der angehende Drogist Anthonio Rätz steht den Kunden bei Fragen zur Seite. | Foto: Franziska Gabbert
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Was unterscheidet eine Haartönung von einer Koloration? Und welche Wirkung hat Pfefferminze? Wer sich zum Drogisten ausbilden lässt, kennt auf solche Fragen die Antworten.

Viele denken, in dem Beruf gehe es nur um Kosmetik, sagt Drogistin Katharina Gilbert. Sie ist seit 32 Jahren im Beruf und arbeitet als Berufsschullehrerin im Barbara-von-Sell-Berufskollegs in Köln. Doch in der dreijährigen Ausbildung gibt es viel mehr Themen. "Das, was man dort lernt – vom Kräutertee bis hin zum Waschmittel – ist für das nächste Alltagsproblem eine enorme Hilfe."

Um die Kunden zum gesamten Sortiment beraten zu können, haben die angehenden Drogisten in der Berufsschule einen straffen Stundenplan: Dort stehen beispielsweise Fächer wie Kosmetik, Gesundheitslehre oder Fotografie auf dem Stundenplan. Dazu kommen kaufmännische Fächer wie Rechnungswesen oder Warenbeschaffung. Mit Fragen rund um die Warenpräsentation oder den Umgang mit schwierigen Kunden beschäftigen sich die Auszubildenden in der Berufsschule. Üblicherweise lernen sie zwölf Stunden pro Woche in der Berufsschule und verbringen die restliche Zeit in ihrem Ausbildungsbetrieb.

Wer sich für die Ausbildung interessiert, braucht in der Regel mindestens einen Hauptschulabschluss. Wichtig ist außerdem ein grundlegendes Verständnis für naturwissenschaftliche Fächer, erläutert Michael Bastian vom Verband Deutscher Drogisten. "Drogist werden heißt, etwas über chemische Stoffe zu lernen oder mathematische Grundregeln zu beherrschen."

"Im Markt kann ich das, was ich im Unterricht gelernt habe, direkt anwenden", sagt Anthonio Rätz. Der 26-Jährige macht eine Ausbildung zum Drogisten im dm-Markt in Berlin. Sein Tag beginnt manchmal schon um 6 Uhr morgens, wenn die Paletten mit neuer Ware ankommen und die Regale vor Ladenöffnung gefüllt werden müssen.

Nach dreijähriger Lehre und erfolgreich absolvierter Abschlussprüfung stehen Drogisten viele Türen offen: Die Mitarbeit in einem Drogeriemarkt ist nur eine Option. Das breite Wissen über Ernährung, Haut- und Körperpflege bis hin zur Fotografie lässt im Hinblick auf die Berufslaufbahn viele Möglichkeiten.

Die Vergütung liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im ersten Lehrjahr bei rund 640 Euro brutto aufwärts, im dritten Lehrjahr sind es dann ab rund 825 Euro aufwärts. Bislang ist der Beruf übrigens eine Frauendomäne: Rund 90 Prozent der Auszubildenden sind weiblich. mag

Was ist der Unterschied zwischen einer Tönung und einer Koloration: Der angehende Drogist Anthonio Rätz steht den Kunden bei Fragen zur Seite. | Foto: Franziska Gabbert
Sind Paletten mit neuer Ware angekommen, müssen die schnell ins Regal: Anthonio Rätz macht die dreijährige Ausbildung zum Drogisten. Er lernt in einer Filiale der dm-Drogeriekette in Berlin. | Foto: Franziska Gabbert
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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