Pilot ist immer noch ein Traumberuf

Georg Rieth fliegt seit zwei Jahren als Copilot bei Lufthansa. | Foto: Georg Rieth
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Heute Berlin, morgen Barcelona: Der Beruf des Pilots ist für viele immer noch ein Traumjob. Den einen lockt die Fliegerei, den nächsten, viel in der Welt herumzukommen. Wohl auch deswegen ist die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen sehr hoch.

"In guten Jahren bekommen wir bis zu 6000 Bewerbungen", sagt Michael Lamberty, Pressesprecher der Lufthansa. Doch das Auswahlverfahren ist hart: Gefragt sind gute Kenntnisse in Mathematik und Physik. Daneben braucht es räumliches Vorstellungsvermögen, Konzentration und gute Englischkenntnisse, erklärt Helmut Kunz, Leiter der Air Berlin Flight School. "Wir suchen keine Supermänner. Wir brauchen die durchschnittlichen Bewerber, die auf sehr vielen Gebieten gut sind", erklärt Helmut Kunz, Leiter der Air Berlin Flight School.

"Eine Begabung in allen Bereichen ist statistisch gesehen aber wenig verbreitet." Deswegen betreiben die Airlines bei der Auswahl ihrer Pilotenschüler viel Aufwand. Die Lufthansa arbeitet dafür mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen, Air Berlin mit einem privaten Dienstleister.

"In mehrtägigen Auswahlverfahren werden die nötigen Fähigkeiten in Computertests und Simulationen überprüft", erklärt Jörg Handwerg von der Pilotenvereinigung Cockpit. Außerdem gibt es Gruppenaufgaben und Gespräche mit Psychologen. So wollen die Airlines testen, ob die Bewerber verantwortungsbewusste Mannschaftsspieler sind, die in schwierigen Situationen Ruhe bewahren können. Einen Gesundheitscheck müssen die Kandidaten ebenfalls überstehen - dabei wird unter anderem auf das Sehvermögen geachtet.

Wer es in das Ausbildungsprogramm einer Airline geschafft hat, muss zunächst viel Theorie über sich ergehen lassen. Laut Kunz haben die angehenden Piloten 14 Fächer, über die sie später eine Prüfung beim Luftfahrtbundesamt ablegen. Gleichzeitig lernen sie schon sehr früh, kleine einmotorige Flugzeuge zu fliegen. Später folgen größere Maschinen. "Zunächst findet das nur im Simulator statt", erläutert Kunz. Erst dann geht es ans Fliegen.

Es sind die kleinen Momente, die Georg Rieth an seinem Job liebt. "Wenn ich morgens durch die Wolkendecke fliege und dann die ersten Strahlen vom Sonnenaufgang sehe - das ist schon ein geniales Gefühl", erzählt der 25-Jährige. Seit zwei Jahren fliegt Rieth als Copilot bei Lufthansa. Das Wichtigste ist für ihn die Abwechslung. "Jeder Start und jede Landung sind anders - es ist immer wieder eine neue Herausforderung", sagt Rieth.

Preiswert ist die Ausbildung zum Piloten übrigens nicht. Bei Lufthansa kostet sie 70 000 Euro. Air Berlin berechnet den Flugschülern 67 500 Euro. Bei Einstiegsgehältern von 50 000 bis 60 000 Euro brutto im Jahr wird die Summe nach der Ausbildung über mehrere Jahre hinweg zurückgezahlt. Wer sich bei einer privaten Flugschule zum Piloten ausbilden lässt, sollte laut Handwerg mit Kosten von bis zu 100 000 Euro rechnen. "Davon raten wir in der momentanen Situation allerdings ab. Derzeit gibt es einfach zu viele Piloten, und es ist schwierig, auf dem freien Markt ins Cockpit zu gelangen", erklärt er.

Informationen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zum Auswahltest (http://asurl.de/u6m), Informationen der Lufthansa für die Pilotenbewerbung (http://asurl.de/u6n), Informationen der Air Berlin Flightschool (http://asurl.de/u6o).
dpa-Magazin / mag
Georg Rieth fliegt seit zwei Jahren als Copilot bei Lufthansa. | Foto: Georg Rieth
Bevor es in ein echtes Flugzeug geht, üben angehende Piloten im Simulator. | Foto: Lufthansa/Jens Goerlich
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