Platt- oder Senkfuß: Berufsbild Orthopädieschuhmacher

Die Funktion geht bei orthopädischen Schuhen vor. Trotzdem achtet der angehende Orthopädieschuhmacher Damiano Schilardi darauf, dass die Schuhe die Kunden auch unter modischen Gesichtspunkten zufriedenstellen. | Foto: Daniel Maurer
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  • Die Funktion geht bei orthopädischen Schuhen vor. Trotzdem achtet der angehende Orthopädieschuhmacher Damiano Schilardi darauf, dass die Schuhe die Kunden auch unter modischen Gesichtspunkten zufriedenstellen.
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Auf den Berufswunsch Orthopädieschuhmacher kam Damiano Schilardi über seinen Großvater. Er ist gerade am Ende des ersten Lehrjahres. Der Opa war in Apulien Modeschuhmacher. Die Begeisterung für Schuhe lag also in der Familie.

Doch zum Job des Großvaters gibt es deutliche Unterschiede: Schilardi hat zum Beispiel bei der Gestaltung nicht so viele Freiheiten. Orthopädieschuhmacher fertigen Spezialschuhe, die Fehlstellungen der Füße ausgleichen. Anders als es die Berufsbezeichnung suggeriert, stellen sie nicht nur Schuhe her. Sie konstruieren Einlagen oder bearbeiten die Sohlen bestehender Schuhe. Sie helfen zum Beispiel bei Senk- oder Knickfüßen. Beim diabetischen Fuß fällt die Bettung des Schuhs dicker aus, damit er viel Schutz und Dämpfung hat. Dadurch wird der Schuh voluminöser.

In dem Job braucht es viel handwerkliches Geschick. Außerdem ist ein gutes Augenmaß von Vorteil. "Wir arbeiten an vielen Stellen frei", erklärt Damiano Schilardi. Die Ausbildung dauert im Regelfall dreieinhalb Jahre. "Die Jugendlichen lernen nicht nur das Handwerk, sondern medizinische und anatomische Grundlagen", erklärt Werner Dierolf, Orthopädieschuhmachermeister aus Obersontheim in Baden-Württemberg und Schilardis Ausbilder.

Grundsätzlich ist die Funktion bei den Schuhen deutlich wichtiger als das Aussehen. Von Vorteil ist es dennoch, wenn sie gut aussehen: "Der modische Touch bei orthopädischen Schuhen wird wichtiger", sagt Christiane Reuter vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Die Herstellung eines orthopädischen Schuhs ist ein komplexer Prozess: Der Fuß wird untersucht und gemessen, seine Form mit einem Abdruck erfasst. Daraus wird dann der sogenannte Leisten hergestellt. "Auf Basis des Leisten wird ein Probeschuh hergestellt", sagt Dierolf, der außerdem Präsident des Zentralverbands Orthopädieschuhtechnik (ZVOS) ist. Den probiert der Kunde an, danach werden letzte Korrekturen vorgenommen.

Ein orthopädischer Maßschuh hat seinen Preis: "Im Schnitt etwa 1000 Euro", erläutert Dierolf. Immerhin: Meist gibt es die Schuhe auf Rezept. mag

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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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