Wer entscheidet über die deutsche Sprache?
Die große deutsche Rechtschreibreform feierte am 1. August 2015 ihren 10. Geburtstag. Ein Grund zur Freude? Nicht, wenn es nach dem ehemaligen bayerischen Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) geht. Dieser betrachtet die Reform im Rückblick als Fehler. Die Idee dahinter war eigentlich, dass die Schriftsprache logischer werden sollte. Das Schreibenlernen sollte so deutlich erleichtert werden. Ein Ziel, das Zehetmair offenbar nicht erfüllt sieht. Er stellt heute fest, dass es ein Fehler der Politik gewesen sei, sich der Rechtschreibung überhaupt anzunehmen. Er habe die Tragweite der Reform damals unterschätzt, so der Ex-Kultusminister. Er bekennt heute, dass Sprache zwar nicht statisch, sondern ein lebendiger Prozess sei, fragt aber wen es aufregen sollte, ob man Friseur nun mit ö oder eu schreibt.
Autor:Alexander Schultze aus Spandau |
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