Vier-Tage-Woche und Sabbatical
Wie die Generation Z den Arbeitsmarkt herausfordert
In vielen Branchen werden händeringend Bewerber gesucht. Um die freien Stellen attraktiver zu gestalten, versuchen Recruiter mehr auf die Bedürfnisse und Wünsche der jungen Bewerbenden einzugehen.
„Die neuen Generationen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern transformieren mit ihren Ansichten den Arbeitsmarkt. Etablierte Strukturen, wie beispielsweise die klassische 40-Stunden-Woche, werden aufgebrochen und machen Platz für neue Ideen und Modelle. Dies stellt auch Arbeitgebende vor neue Herausforderungen“, weiß Susanne Glück, Geschäftsführerin des Recruiting-Dienstleiters IQB Career Services. Allerdings können Personalverantwortliche einige Faktoren beachten, um ausgeschriebene Stellen für die Generation Z attraktiv zu machen.
Was jungen Menschen wichtig ist
Berufseinsteiger haben genaue Vorstellungen, was ihre Karriere betrifft: Es soll nicht nur darum gehen, Geld zu verdienen, der Job soll auch die eigenen Talente fördern und Freude bereiten. Auch eine gute Work-Life-Balance ist das Ziel. Daher gibt es viel Zuspruch für alternative Arbeitszeitmodelle, die mehr Freizeit, Ruhe und Auszeiten ermöglichen. Ein Paradebeispiel sind das Homeoffice und Remote Work, die in vielen Unternehmen und Institutionen als Möglichkeit eingeführt wurden. Während im Homeoffice der eigene Schreibtisch zum Büro wird, kann beim Remote Work zeitunabhängig von überall gearbeitet werden. Beides bietet einige Vorteile, darunter beispielsweise wegfallende Arbeitswege oder mehr Flexibilität.
„Auch Arbeitgeber profitieren von solchen Modellen: Sind die Rahmenbedingungen besser, fühlen sich Arbeitnehmende wohler am Arbeitsplatz, was wiederum die Arbeitsmoral und Effizienz steigert“, erklärt Susanne Glück. In manchen Branchen ist es auch Usus, Erholungszeiten zu ermöglichen, so zum Beispiel durch Sabbaticals: Beamte können eine Auszeit von bis zu einem Jahr nehmen, ohne den Job zu verlieren.
Personalverantwortliche sollten schon in Bewerbungsgesprächen Flexibilität vermitteln. Ob flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit auf Teilzeitarbeit oder eine Vier-Tage-Woche – jeder Arbeitgebende muss entscheiden, welche Bedingungen für das eigene Unternehmen zumutbar sind. Susanne Glück: „Gleichzeitig können aber auch gewisse Richtlinien von vorneherein etabliert werden. Solche könnten beispielsweise Kernarbeitszeiten oder bestimmte Büroarbeitstage beinhalten. Sind solche Bedingungen vor allem gut begründet, sind sie für junge Bewerbende nachvollziehbar.“ Denn auch ihnen ist durchaus bewusst, dass gewisse Strukturen vorherrschen müssen, damit ein Unternehmen reibungslos funktioniert.
Wünsche anhören und Kompromisse finden
Ist ein geeigneter Kandidat gefunden, sollten seine Wünsche in Erwägung gezogen werden. Auch wenn die Vorstellungen der zukünftigen Arbeitnehmer nicht in allen Punkten mit den Anforderungen der Vorgesetzten übereinstimmen, sollte von beiden Seiten Verhandlungswille gezeigt werden. Möglicherweise finden sich im Gespräch Kompromisse, mit denen alle zufrieden sind. Susanne Glück: „Dies sorgt für eine positive Grundstimmung am Arbeitsplatz und einen guten Start in den neuen Job.“ RR
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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