Schrecken und Schönheit
Bedeutendste Armbrustsammlung im Deutschen Historischen Museum

Das Deutsche Historische Museum zeigt ab dem 20. September die Wechselausstellung „Die Armbrust – Schrecken und Schönheit“.

Die Sammlung im Deutschen Historischen Museum zählt trotz aller Nachkriegsverluste noch immer zu den bedeutendsten der Welt. Die Ausstellung zeigt auf 400 Quadratmetern die Entwicklung der Armbrust von der Kriegswaffe westeuropäischen Ursprungs hin zum Jagd- und Sportgerät in Mitteleuropa. Anhand von etwa 240 Objekten des 15. bis 20. Jahrhunderts, darunter eine von weltweit sieben Jagdarmbrusten aus dem persönlichen Besitz Kaiser Maximilians I. sowie ein Teil der Privatsammlung des Prinzen Carl von Preußen, blickt die Sammlungspräsentation nicht nur auf die Herstellungsbedingungen und oft kunstvollen Motive der Armbruste. Am Beispiel einzelner Objektgeschichten verdeutlicht sie besonders die gesellschaftlichen Funktionen der Waffe in ihren unterschiedlichen historischen Zusammenhängen.

Armbruste fanden im Mittelalter Verwendung als Kriegswaffe, später noch als Jagdwaffe. Die größte Rolle aber spielte sie als Schützenwaffe in Städten und an Fürstenhöfen. Der Berufsstand der Armbrustmacher lieferte qualitätvolle Waffen, in technischer wie in dekorativer Hinsicht. Armbruste wurden zu Trägerinnen ikonografischer Schmuckprogramme in Renaissance und Barock. Schützenvereinigungen übernahmen insbesondere in den Städten des Heiligen Römischen Reiches eine wichtige gesellschaftliche Rolle, ihre Zusammenkünfte und Feste waren Teil der städtischen Selbstdarstellung.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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