Weltkulturerbe Karl-Marx-Allee
Berlin bewirbt sich erneut

2014 scheiterte der Versuch. Nun bewirbt sich Berlin mit der Karl-Marx-Allee erneut ums Weltkulturerbe. Auch das Hansaviertel soll auf die Ruhmesliste der Unesco.

Zwei Berliner Beispiele der architektonischen Nachkriegsmoderne sollen Weltkulturerbe werden. Es sind die Karl-Marx-Allee im Ostteil der Stadt und das Hansaviertel im Westteil. Das teilte der Senat mit, der sich kürzlich mit den seit Jahren diskutierten Plänen befasste, sich mit beiden Städtebaubeispielen für die sogenannte Tentativliste der Unesco zu bewerben. Auf dieser Liste werden auch bundesweit Kulturgüter gesammelt, die des Welterbe-Status' würdig sind.

Die Karl-Marx-Allee als einstige Prachtstraße sollte schon einmal in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen werden. 2014 klappte das jedoch nicht, nun startet Berlin einen neuen Versuch. Konkret geht es um die Wohngebiete an der Karl-Marx-Allee, erbaut im Stil des sozialistischen Klassizismus, und um die später gebaute DDR-Plattenmoderne im Bauabschnitt II unweit des Alexanderplatzes. Weil sich in der Karl-Marx-Allee, die bis 1961 Stalinallee hieß, so viele unterschiedliche architektonische Gebäudeensembles finden, steht die einstige Ostberliner Magistrale unter Denkmalschutz. Zurzeit präsentiert sich auf der Karl-Marx-Allee wie berichtet die Aktion „Kunst im Stadtraum“. Vier Künstler werfen einen Blick auf das städtebauliche Ensemble, und wie es sich bis heute verändert hat. Sven Kalden zum Beispiel druckt noch bis Anfang Oktober in der „Lina Braake Bank LBB“ die Lina-Braake-Währung. „Wir machen unser Geld jetzt selbst!“ thront als Schriftzug auf dem Hochhaus an der Karl-Marx-Alle 5.

Der Wiederaufbau des Hansaviertels orientierte sich ebenfalls an den Vorstellungen der Nachkriegsmoderne. Als Gegenentwurf zur Monumentalarchitektur der Karl-Marx-Allee entstanden dort aber von Grün umgebene Wohnblöcke nach Entwürfen von Star-Architekten wie Walter Gropius, Max Taut und Oscar Niemeyer und zwar im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957. Heute gilt das Hansaviertel als Musterbeispiel für moderne Architektur und Stadtplanung in den Fünfziger Jahren in Berlin.

Ob es beide Städtebauprojekte auf die Unesco-Liste schaffen, bleibt abzuwarten. Die Kriterien sind sehr streng. So müssen Weltkulturerbestätten weltweit einmalig sein. Und auch das Bewerbungsprozedere wird einige Jahre dauern.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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