Erinnerung an Rosenstraßen-Protest
"Block der Frauen" restauriert
Die Akademie der Künste (AdK) und die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) haben den „Block der Frauen“ reinigen und restaurieren lassen.
Die Skulptur auf der kleinen Grünfläche an der Rosenstraße 2-4, dem Standort der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Alten Synagoge, erinnert an den Frauenaufstand Ende Februar 1943. Die 1995 von der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger geschaffene Figurengruppe war stark verschmutzt und teilweise mit Moos überkrustet.
Das Ensemble würdigt den tagelangen Protest von Hunderten „arischer“ Frauen aus Mischehen, die für die Freilassung ihrer jüdischen Angehörigen demonstrierten. „Es ist wichtig, das Gedenken an die Judenverfolgung, wie auch an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus weiter wachzuhalten“, sagen Christina Geib und Steffen Helbig von der Geschäftsführung der WBM. Deshalb habe man das Projekt gerne finanziell unterstützt. Die Sandsteinfiguren stehen auf einem Grundstück der WBM. Die Reinigungs- und Restaurierungsmaßnahmen sind Teil eines künstlerischen Projektes von Maria Eichhorn. Die Konzeptkünstlerin erhielt 2021 von der AdK den Käthe-Kollwitz-Preis.
Zum Hintergrund: Am 27. Februar 1943 begannen Gestapo und SS, die noch verbliebenen rund 8000 Berliner Juden zu verhaften und in Sammellager zu bringen. Unter ihnen waren etwa 2000 Personen Partner aus Mischehen. Sie wurden in das Gebäude der ehemaligen Behörde für Wohlfahrtswesen und Jugendfürsorge der Jüdischen Gemeinde gebracht, das sich in der Rosenstraße 2-4 befand. Noch am Abend begannen die Forderungen nach der Freilassung der Verhafteten. Die Proteste gingen tagelang weiter.
Ab dem 5. März wurden die Internierten nach und nach freigelassen. Nach Vorgaben des Reichssicherheitsamtes sollten bestimmte Gruppen von der Deportation ausgenommen werden. Die Juden aus der Rosenstraße wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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