Das Residenzschloss Güstrow ist ein Spiegel europäischer Architekturstile

Zum Schloss Güstrow gehört auch ein prächtiger Landschaftsgarten. | Foto: M. Setzpfandt/Staatl. Museen Schwerin
  • Zum Schloss Güstrow gehört auch ein prächtiger Landschaftsgarten.
  • Foto: M. Setzpfandt/Staatl. Museen Schwerin
  • hochgeladen von Michael Vogt

Für die einen ist Schloss Güstrow schlicht ein wunderschönes Bauwerk, für die anderen ein Spiegel von über 150 Jahren Architekturgeschichte. Die einstige Residenz der Herzöge zu Mecklenburg gilt heute als eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser in Nordeuropa. Grund genug für einen wunderbaren Tagesausflug.

Seine einzigartige Mischung verschiedener Stile hat das Schloss einer Anzahl von Bränden zu "verdanken". Einer davon zerstörte 1557 die mittelalterliche Fürstenburg in Güstrow - der Anlass für Herzog Ulrich zu Mecklenburg, diese zu einer prachtvollen Residenz im Stil der Renaissance umzugestalten. Er beauftragte den italienischstämmigen Architekten Franz Parr, der deutsche und französische Stilelemente mit italienischer Palastbaukunst verknüpfte. So erinnern heute die fantasievoll gestalteten Ecktürme und Schornsteine an französische Chateaus, die horizontalen Gesimse und kräftige Quaderung der Fassaden sind an die italienische Renaissance angelehnt. Ein Stück schlichte niederländische Renaissance fügte der holländische Baumeister Philipp Brandin hinzu, als er nach einem erneuten Brand um 1586 den Nordflügel ergänzte und damit einen vollständig umschlossenen Innenhof schuf. Kein Brand, sondern die ehrgeizigen Pläne von Albrecht von Wallenstein hätten ab 1628 fast zu einem weiteren Umbau des Schlosses im Barockstil geführt, doch der Tod des Feldherrn verhinderte dies. Heute erwartet den Besucher im Untergeschoss eine der bedeutendsten musealen Mittelaltersammlungen Norddeutschlands. Kostbare Kunstkammerstücke und herzogliche Jagd- und Prunkwaffen zeugen von prachtvollem höfischem Leben. Gemälde von Cranach, Maerten de Vos und Tintoretto sowie Skulpturen und Mobiliar der Renaissance und des Barocks lassen den Glanz des ehemaligen Fürstensitzes wieder aufleben. Zudem informiert die Ausstellung "Land in Sicht" noch bis zum 4. Januar über die Kunstankäufe des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Mit dem Pkw geht es über die A 24 und A 19 in Richtung Rostock. An der Abfahrt Güstrow über die B 104 bis Güstrow. Regionalzüge verbinden Berlin Hauptbahnhof mit Güstrow alle zwei Stunden ohne Umstieg.

Kontakt: Museum Schloss Güstrow, Franz-Parr-Platz 1, 18273 Güstrow, 03843 75 20 11. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt kostet fünf, ermäßigt 3,50 Euro. Weitere Informationen unter www.museum-schwerin.de/orte/schloss-gustrow/.
Michael Vogt / mv
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 270× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 573× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 553× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 972× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.