Das Residenzschloss Güstrow ist ein Spiegel europäischer Architekturstile
Seine einzigartige Mischung verschiedener Stile hat das Schloss einer Anzahl von Bränden zu "verdanken". Einer davon zerstörte 1557 die mittelalterliche Fürstenburg in Güstrow - der Anlass für Herzog Ulrich zu Mecklenburg, diese zu einer prachtvollen Residenz im Stil der Renaissance umzugestalten. Er beauftragte den italienischstämmigen Architekten Franz Parr, der deutsche und französische Stilelemente mit italienischer Palastbaukunst verknüpfte. So erinnern heute die fantasievoll gestalteten Ecktürme und Schornsteine an französische Chateaus, die horizontalen Gesimse und kräftige Quaderung der Fassaden sind an die italienische Renaissance angelehnt. Ein Stück schlichte niederländische Renaissance fügte der holländische Baumeister Philipp Brandin hinzu, als er nach einem erneuten Brand um 1586 den Nordflügel ergänzte und damit einen vollständig umschlossenen Innenhof schuf. Kein Brand, sondern die ehrgeizigen Pläne von Albrecht von Wallenstein hätten ab 1628 fast zu einem weiteren Umbau des Schlosses im Barockstil geführt, doch der Tod des Feldherrn verhinderte dies. Heute erwartet den Besucher im Untergeschoss eine der bedeutendsten musealen Mittelaltersammlungen Norddeutschlands. Kostbare Kunstkammerstücke und herzogliche Jagd- und Prunkwaffen zeugen von prachtvollem höfischem Leben. Gemälde von Cranach, Maerten de Vos und Tintoretto sowie Skulpturen und Mobiliar der Renaissance und des Barocks lassen den Glanz des ehemaligen Fürstensitzes wieder aufleben. Zudem informiert die Ausstellung "Land in Sicht" noch bis zum 4. Januar über die Kunstankäufe des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Mit dem Pkw geht es über die A 24 und A 19 in Richtung Rostock. An der Abfahrt Güstrow über die B 104 bis Güstrow. Regionalzüge verbinden Berlin Hauptbahnhof mit Güstrow alle zwei Stunden ohne Umstieg.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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