Die Gemälde des Schraubenkönigs: Gropius-Bau zeigt Bilder aus der Sammlung Würth
Kreuzberg. Mit Schrauben hat der schwäbische Unternehmer Reinhold Würth ein Milliardenvermögen verdient. Einen Teil davon hat er in Kunstwerke angelegt.
Würths Sammlung umfasst inzwischen 16 800 Bilder und Skulpturen und gehört zu den größten ihrer Art in Europa, die sich im Privatbesitz befindet.
400 Kunstwerke sind bis 10. Januar in einer Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, zu sehen. Sie bieten einen ganz eigenen Überblick über 500 Jahre Kunstgeschichte.
Eine Besonderheit der Schau ist, dass sie die Geschichte rückwärts erzählt, worauf bereits der Titel „Von Hockney bis Holbein“ hindeutet.
David Hockney ist ein zeitgenössischer Maler, dessen Zyklus „Three Trees near Trixendale“ im Jahr 2008 entstanden ist. Er zeigt in Öl auf Leinwand drei Bäume im Wandel der Jahreszeiten.
Hans Holbein der Jüngere lebte und wirkte dagegen im 16. Jahrhundert. Zu seinen bekanntesten Bildern gehört die „Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen“, gemalt 1525/26 und 1528. Reinhold Würth erstand dieses Gemälde 2011. Er soll dafür eine kolportierte Summe um die 50 Millionen Euro bezahlt haben, was den bisher teuersten Kunstkauf in Deutschland bedeuten würde.
Zwischen Hockney und Holbein stoßen die Besucher auf zahlreiche weitere Meister verschiedenster Epochen. Von Jörg Immendorf und Henry Moore über Salvador Dali und Pablo Picasso, Max Beckmann, Max Liebermann und Edvard Munch bis zu den beiden Cranachs, um nur einige zu nennen. Hervorzuheben ist noch Emil Nolde, mit dessen Bildern in den 1960er Jahren die Sammelleidenschaft des Schraubenfabrikanten begann.
Eine geballte Ladung Kunst, mit der auch viele staatliche Museen nicht Schritt halten können. Geöffnet ist die Ausstellung täglich außer Dienstag von 10 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet elf, ermäßigt acht Euro. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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