Die schöne Seite der Ärger-Baustelle: Ausstellung zur Sanierung der Staatsoper
Mitte. Im neuen Probenzentrum der Staatsoper wird vom 19. Mai bis zum 15. Juni die Fotoausstellung „Staatsoper Unter den Linden – Die Sanierung“ gezeigt.
Die Staatsoper will den jahrelangen Debatten über Bauprobleme, Kostenexplosionen und Firmenpleiten einen positive Komponente hinzufügen. Sie zeigt 40 Fotos von der Sanierung aus den vergangenen sieben Jahren des Fotografen Alexander Schippel.
Der Fotograf war mit der Baudokumentation beauftragt und war von 2011 bis 2017 mehr als einhundert Mal auf der Baustelle. Jetzt hat er aus seinem riesigen Bilderfundus die spektakulärsten Aufnahmen herausgesucht, die „die Transformation einer Baustelle in ein Haus der Hochkultur vorführen“, wie die Staatsoper mitteilt. Bei der Präsentation der Fotos im bereits fertiggestellten Probenzentrum hängt Alexander Schippel die Großformate (150 mal 100 Zentimeter) wie Bühnenbilder an die Obermaschinerie.
Die Aufnahmen aus den Innenräumen setzen zum Beispiel erhaltene Details des Ursprungsbaus, wie die kunstvoll geschwungenen Treppengeländer oder die in Folie verpackten Basen und kannelierten Schäfte zweier Säulen des Apollosaals, in Szene. Im Bühnenraum wie im Zuschauersaal hat Schippel detailgenaue Fotos erschaffen, die mit einer speziellen Aufnahmetechnik aus bis zu 50 Einzelaufnahmen entstanden sind.
Die Staatsoper soll sieben Jahre nach Sanierungsbeginn, am 3. Oktober, eröffnet werden und schließt bereits wieder am 7. Oktober. Bis zur endgültigen Wiedereröffnung zum 275. Jahrestag der Eröffnung des Opernhauses am 7. Dezember sollen noch Restarbeiten erledigt werden.
Die Fertigstellung der umfangreichen Opernsanierung hatte sich immer weiter verschoben. Ursprünglich sollte der Rokokobau von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und bis 1955 vom Architekten Richard Paulick wieder aufgebaut worden war, bereits 2013 eröffnen. Das Ensemble nutzt seit Sanierungsbeginn 2010 die Bühne im Schillertheater. Gründe für die Verzögerungen waren unter anderem Probleme mit dem Grundwasser, Holzpfähle im Boden und eine Firmeninsolvenz. Zudem gab es Probleme mit dem Mauerwerk. Die Kosten sind von ursprünglich 239 Millionen Euro auf 400 Millionen Euro gestiegen. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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