UNSER SPIELTIPP
„Fasanerie“ – Fesches Federvieh
Eine zum puren Vergnügen veranstaltete Fasanenjagd stößt nicht nur bei organisierten Tierschützern auf starke Ablehnung. Ein vergnügliches Sammeln von Karten mit Fasanenbildern erscheint dagegen völlig unbedenklich.
Dabei sind die beiden Kontrahenten nicht etwa aus ästhetischen Gründen auf schöne Motive aus. Vielmehr bringen Sets gleichartiger Karten auf unterschiedlichste Weise Punkte, während es zugleich gilt, ständig drohende Punktabzüge zu vermeiden.
Da von den zwölf Arten nur jeweils sechs zum Einsatz kommen, ist für hinreichende Abwechslung gesorgt. Nach dem Mischen werden die ersten fünf Karten, ausgehend vom Talon, als Fährte ausgelegt. Nach dem Start ist am Zug, wessen Scheibe derzeit hinten liegt. Gezogen werden darf beliebig weit, also auch bis zum Ende der Fährte. Diese wird stets sogleich um so viele Karten verlängert, dass vor der gezogenen Scheibe wieder fünf liegen. Als Beute werden die Ausgangskarte und alle dahinter eingesackt.
Da hierbei nicht nur Gewinn, sondern auch Verlust gemacht werden kann, will gut überlegt sein, wo man seine Scheibe im Hinblick auf den nächsten Zug ablegt. So bringen etwa die ersten beiden Blutfasane je drei Punkte, werden aber für jeden weiteren genau so viele abgezogen. Diamantfasane sind am Schluss überhaupt nichts wert, wenn man insgesamt mehr Fasane erbeutet hat als der Gegner. Und wer bloß einen einzigen Pfau erwischt hat, kassiert dafür reichlich Strafpunkte.
Da nicht alle Vertreter der ausgewählten Arten ins Spiel kommen, lohnt der Aufwand nicht, genau mitzuzählen. Was dem Charakter eines gehobenen Bier-&-Brezel-Spiels ohnehin nicht gerecht würde.
Um zu viert auf Vogelfang gehen zu können, benötigt man ein zweites Spiel. Es spricht nichts dagegen, dass sich ein befreundetes Paar sein eigenes Exemplar zulegt und mitbringt. Können sich die beiden damit doch später daheim bei Gelegenheit immer wieder einmal alleine vergnügen.
„Fasanerie“ von Friedemann Friese; 2F-Verlag; für 2 Teilnehmer ab 10 Jahren; Spieldauer: etwa 15 Minuten; Preis: circa zwölf Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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