Mauer Metamorphosen
Fotografien der Berliner Mauer in zwei Ausstellungen

Leierkastenspielerin vor der Mauer am Brandenburger Tor 1990.  | Foto: Gottfried Schenk
  • Leierkastenspielerin vor der Mauer am Brandenburger Tor 1990.
  • Foto: Gottfried Schenk
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Der Fotograf Gottfried Schenk war dabei, als die Mauer fiel. Ihr Verschwinden hat er mit der Kamera begleitet. Zu sehen sind seine Fotografien von 1979 bis heute noch diesen Monat im Mitte Museum. Ein weitere Ausstellung zum Thema zeigt das Max-Liebermann-Haus.

Als in der Nacht des 9. November 1989 die Menschen auf der Mauer am Brandenburger Tor tanzten und die Bilder um die Welt gingen, war klar: Die Teilung der Stadt ist Geschichte. In weniger als einem Jahr wurde das scheinbar Unmögliche möglich. Das DDR-Politbüro entmachtet, die ersten freien Wahlen in der DDR, die Wirtschafts- und Währungsunion und schließlich die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober 1990. Der in Berlin lebende Fotograf Gottfried Schenk hat die historischen Etappen der Berliner Mauer mit der Kamera begleitet und ihren fortschreitenden Abbau dokumentiert. Zu sehen sind die Metamorphosen eines Bauwerks, das auf einer Länge von 161 Kilometern aus mehr als 40 000 Mauersegmenten, 186 Beobachtungstürmen und 31 Führungspunkten bestand, im Mitte Museum.

Was viele nicht wissen: Auch wenn die Mauer in den Wochen und Monaten nach der Grenzöffnung an vielen Stellen durchlässig wurde, begann ihr eigentlicher Abriss erst am 13. Juni 1990 auf Beschluss der DDR-Regierung. Das geschah so gründlich, dass heute nur noch wenige intakte Teile der Grenzanlagen erhalten geblieben sind. Zu den bekanntesten gehört die East Side Gallery an der Mühlenstraße, wo Künstler aus aller Welt im Frühjahr 1990 einen 1,3 Kilometer langen Abschnitt der Hinterlandmauer – die eigentliche Grenze verlief dort auf der Kreuzberger Seite – zur längsten Open-Air-Galerie der Welt gestalteten. Die Erinnerung an die Teilung der Stadt und die Opfer der Berliner Mauer wird heute in mehreren Gedenkstätten und zahlreichen Erinnerungsorten wachgehalten.

Bildserien von Veranstaltungen an den Jahrestagen des Mauerfalls, die im Rahmen des fotografischen Langzeitprojekts "Wall Visitors" von Gottfried Schenk entstanden, sind ebenfalls Teil der aktuellen Ausstellung im Mitte Museum.

Die "Mauer Metamorphosen" sind noch bis zum 25. Februar ausgestellt. Das Mitte Museum an der Pankstraße 47 hat sonntags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Auch das Max-Liebermann-Haus am Brandenburger Tor widemt sich der deutschen Teilung. "Die Mauer: vorher, nachher, Ost und West" präsentiert noch bis zum 2. März künstlerische Positionen aus der Zeit rund um die Wiedervereinigung. Im Mittelpunkt der Schau steht erstmalig die Berliner Mauer als Motiv für Kunstwerke. Das Haus am Pariser Platz 7 ist donnerstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Organisator der Ausstellung ist die Stiftung Brandenburger Tor.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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