Kunst mit Wasserzeichen
Galerie Art Cru ist nach Rohrbruch und Corona wieder geöffnet

Die Galerie Art Cru präsentiert in ihrer "Strippenausstellung" durch Wasser teilweise beschädigte Kunstwerke.   | Foto: Galerie ART CRU Berlin
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  • Die Galerie Art Cru präsentiert in ihrer "Strippenausstellung" durch Wasser teilweise beschädigte Kunstwerke.
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Berlins einzige Galerie für sogenannte Outsider Art in der Oranienburger Straße 27 zeigt in einer "Strippenausstellung" jetzt wieder live Bilder, die bei einem Rohrbruch im vergangenen November beschädigt wurden.

Nur echt mit diesem Wasserzeichen, könnte man sagen. Denn die Kunstwerke, die wie nasse Wäsche auf der Leine hängen, haben alle ein paar Flecken und Schäden. Dutzende Bilder waren am 4. November beim Rohrbruch in der Souterrain-Galerie im Kunsthof Oranienburger Straße 27 durchnässt worden. Neben dem hohen Gebäudeschaden in der gemeinnützigen Galerie entstand ein riesiger immaterieller Schaden. Die Bilder wurden zum Trocknen in Löschkartons gesteckt und teilweise auf Wäscheleinen in der Galerie aufgehängt.

Kurz nach der Wiedereröffnung kam Corona. Die Ausstellung war ab 7. März geschlossen. Die Art-Cru-Galeristen zeigen seit dem Lockdown die Kunstwerke online auf ihrer Website und auf Instagram.

„Wassertaufe“ heißt die Onlineausstellung, von der nun auch Bilder wieder in echt zu bewundern sind. „Wir zeigen Werke der beiden Online-Ausstellungen ‚Wassertaufe I+II‘ sowie weitere Arbeiten dieser ‚Strippenausstellung‘“ , sagt Galerie-Sprecher Matthias Hofmann. Alle Bilder sind wegen Wasserschaden preislich stark reduziert.

Mehr als die Hälfte der Kunst mit Wasserzeichen ging schon online weg. Anschauen und erwerben kann man seit 9. Juni nun auch wieder vor Ort Bilder von Uwe Paulsen und Emiehl Päffel, Norbert Backner, Concetta Cassara, Thi Thu, Katinka Kaskeline und Achim Maaz. Die Online-Ausstellung läuft noch bis zum 31. August. Auf Instagram postet die Galerie Art Cru neben Kunstwerken auch Videobeiträge der Künstler.

Die Galerie Art Cru Berlin ist seit 2008 Berlins einzige Galerie für sogenannte Outsider Art. Dieser Begriff bezeichnet die Kunst von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen. Alexandra von Gersdorff-Bultmann, Gründerin des offenen Ateliers des St. Hedwig-Krankenhauses, hatte die Galerie Art Cru im Kunsthof Oranienburger Straße als ständigen Ausstellungsort für Outsider Art gegründet. Der Verein PS-Art Berlin, ein Netzwerk verschiedener psychosozialer Institutionen, ist Träger der gemeinnützigen Galerie und ermöglicht bis heute das Bestehen von Art Cru.

Die Galerie möchte die Distanz zwischen etabliertem Kunstbetrieb und der Outsider Art verringern und Künstler dieser Szene vernetzen. „Ziel ist es, diese Künstler, die meist Autodidakten sind und außerhalb des etablierten Kunstbetriebs stehen, zu fördern und zu präsentieren. Diesen Menschen ist oftmals die Möglichkeit erschwert oder verwehrt, eine Professionalität als Künstler zu entwickeln. Deshalb steht für uns im Vordergrund, die Distanz zwischen etabliertem Kunstbetrieb und den ursprünglichen und unverfälschten Werken dieser Künstler zu verringern“, heißt es dazu im Galeriekonzept.

Derzeit gelten die eingeschränkten Öffnungszeiten Dienstag und Donnerstag von 12 bis 18 Uhr sowie Mittwoch von 14 bis 18 Uhr. Es dürfen maximal drei Besucher gleichzeitig in die kleine Galerie. Ein Mund-Nase-Schutz ist Pflicht. Weitere Informationen im Internet unter www.art-cru.de.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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