Überdachter Radweg und viel Grün
Gewinner des Spiele-Wettbewerbs für neue Waisenbrücke stehen fest

Der Siegerentwurf teilt die Brücke in zwei Ebenen auf. Oben laufen die Fußgänger, unten wird geradelt. Außerdem gibt's viel Grün. | Foto: Paradox Interactive
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  • Der Siegerentwurf teilt die Brücke in zwei Ebenen auf. Oben laufen die Fußgänger, unten wird geradelt. Außerdem gibt's viel Grün.
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Die Gewinner des digitalen Wettbewerbs für eine neue Waisenbrücke stehen fest. Sie zeigen spannende Entwürfe für eine moderne Spreeüberquerung.

13 Entwürfe schafften es in die engere Jury-Auswahl. Doch es kann nur einen Sieger geben. Der heißt Robert, lebt in Südschweden und hat mit Berlin eigentlich gar nichts zu tun. „Essad“ – so sein digitaler Teilnehmername – hat die Jury trotzdem überzeugt. Denn Roberts Vorschlag ist ziemlich clever. Er hat die Brücke wie einen Park konzipiert und in zwei Ebenen aufgeteilt. Oben laufen die Fußgänger, unten fahren windgeschützt und trocken die Radfahrer. Wobei sich die Radwege barrierefrei ins Straßennetz einfädeln. Auch das Areal rund um das Märkische Museum hat Robert neu gestaltet – mit viel Grün und einer autofreien Zone. Für Anwohner und Museumsbesucher schlägt der Sieger am Köllnischen Park eine Tiefgarage vor. Und vom Hackeschen Markt führt eine neue Straßenbahnlinie am Märkischen Museum vorbei und verbindet so die Standorte des Stadtmuseums. Dafür gab's jetzt den Hauptpreis in der Kategorie „Neue Waisenbrücke“.

Kreative Impulse für
Brückenneubau gesucht

Den digitalen Wettbewerb „Let's Build Berlin“ hatte das Stadtmuseum Berlin wie berichtet Mitte März zusammen mit dem Computerspiel-Publisher Paradox Interactive ausgelobt. Die Initiatoren wollten damit auf spielerische Weise kreative Impulse für den Bau einer neuen Brücke zwischen den getrennten Innenstadtquartieren Klosterviertel und nördliche Luisenstadt geben. Die Internationale Community des Computerspiels „Cities:Skylines“ war aufgefordert, eine neue, zeitgemäße Spreeüberquerung am Standort der ehemaligen Waisenbrücke zu gestalten nebst dem Areal rund um das benachbarte Märkische Museum. "Die Herausforderung des Wettbewerbs, eine grüne, moderne Fußgängerbrücke zu bauen, hat Spielebegeisterte auf der ganzen Welt wochenlang beschäftigt", sagt der Jury-Vorsitzende Sebastian Ruff vom Stadtmuseum. "Die Siegerentwürfe zeigen, dass moderne Stadtentwicklung ein interessantes Thema für alle ist."

Dem Hauptpreisgewinner Robert winken nun 1000 Euro Preisgeld. Der Sieger der Kategorie „Areal rund um die Waisenbrücke“ bekommt 500 Euro. Hier überzeugte die Jury der Entwurf einer Brücke als Tramtrasse, die bis zum Hauptbahnhof führt. Auf der Seite des Märkischen Museums schlägt der Entwurf einen Marktplatz vor. Die Zweit- und Drittplatzierten beider Kategorien werden mit Preisgeldern oder Sachpreisen bedacht. Prämiert wurden die einfallsreichsten und überraschendsten Entwürfe von einer elfköpfigen Jury aus Vertretern von Politik, Kultur, Zivilgesellschaft, Stadtplanung und der Gaming-Community.

Die Waisenbrücke war einst eine der ältesten Direktverbindungen über die Spree. Seit 60 Jahren fehlt sie in Berlins Mitte. Um diese Lücke zwischen den historischen Quartieren rund um den Molkenmarkt (Alt-Berlin) und den Köllnischen Park (Luisenstadt) zu schließen, war bereits 2011 unter Bürgerbeteiligung ein Brückenneubau am alten Standort geplant – als eines der Sanierungsziele für die Nördliche Luisenstadt. Doch bis heute ist der Neubau nicht umgesetzt. Weshalb das Stadtmuseum Berlin als Teil der Allianz Neue Waisenbrücke den Senat aufgerufen hat, die neue Waisenbrücke bis 2025 zu realisieren. Mit dem digitalen Wettbewerb hat das Museum nun kreative Vorschläge gesammelt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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