Albert Uderzo erfand Asterix und Obelix
Goldenes Zeitalter des Comics
![Asterix und Obelix stammen aus seiner Feder: Alberto Uderzo gilt als der berühmteste Comiczeichner der Welt. Jetzt ist ihm eine Ausstellung im Museum an der Leipziger Straße gewidmet. | Foto: Ulrike Kiefert](https://media04.berliner-woche.de/article/2025/02/06/4/488684_L.jpg?1739181088)
- Asterix und Obelix stammen aus seiner Feder: Alberto Uderzo gilt als der berühmteste Comiczeichner der Welt. Jetzt ist ihm eine Ausstellung im Museum an der Leipziger Straße gewidmet.
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Alle kennen Asterix. Und seinen Freund Obelix bestimmt auch. Erfunden hat sie Albert Uderzo. Aus seiner Feder stammen die Bilder zu den Abenteuern der beiden Gallier, den erfolgreichsten Comicfiguren Europas. Das Museum für Kommunikation stellt den Zeichner mit dem einzigartigen Pinselstrich jetzt vor.
Als Kind wollte er Clown werden, später Flugzeugmechaniker. Doch dann entschied sich Albert Uderzo, sein größtes Talent zum Beruf zu machen. Zum Glück von Millionen Europäern. Denn ohne den eingebürgerten Franzosen hätte es Asterix, Obelix und den Zaubertrank nie gegeben. Uderzo hat den pfiffigen Gallier Asterix zusammen mit seinem Freund, der Autorenlegende René Goscinny, erfunden und die Geschichten aus dem gallischen Dorf über Jahrzehnte gezeichnet. 34 Alben lang. Sein Humor und Pinselstrich waren einzigartig.
![Verschiedene Titelseiten für Asterix-Comics. | Foto: Kay Herschelmann](https://media04.berliner-woche.de/article/2025/02/05/3/488663_L.jpg?1739181136)
- Verschiedene Titelseiten für Asterix-Comics.
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Aber Albert Uderzo war noch viel mehr. Wie er sich vom kleinen Jungen, der seine Schulhefte vollkritzelte, zum größten Zeichner entwickelte, den das goldene Zeitalter des Comics hervorgebracht hat, zeigt das Museum für Kommunikation. In der Ausstellung „Uderzo – Von Asterix zum Zaubertrank“ werden erstmals außerhalb von Frankreich so viele Originalseiten, Skizzen, Frühwerke und persönliche Gegenstände aus Uderzos Atelier gezeigt wie noch nie.
Möglich macht das Uderzos Tochter Sylvie, die dem deutschen Publikum einen neugierigen Blick ins Leben und über die Schulter des großen Meisters der neunten Kunst erlaubt. „Als sich seine Familie bei uns meldete, dachte ich zuerst, ich werde veräppelt“, erinnert sich Museumsdirektorin Anja Schaluschke zur Ausstellungseröffnung an den Vorschlag aus Paris, in Berlin Originale von Uderzo auszustellen. Am Ende sind es 130 Exponate aus 70 Jahren geworden. „Heute Abend lebt er“, sagt Sylvie Uderzo, die ihren Vater ein „unvergleichliches Genie“ nennt. „Heute Abend ist er auch ein bisschen ein Berliner.“
Alberto Aleandro Uderzo kam im April 1927 als Sohn italienischer Eltern und mit sechs Fingern an jeder Hand zur Welt. Vor seiner Einschulung wurde er operiert. Schon zu Schulzeiten bemerkten seine Lehrer das zeichnerische Talent ihres Schülers. Albert bewunderte Walt Disney und wollte so werden wie er. Seine erste Anstellung als Zeichner bekam er 1941 in Paris, nach 1945 arbeitete er in einem Zeichentrickfilmstudio und als Comiczeichner bei einer Zeitschrift. Zwischen 1948 und 1954 veröffentlichte Uderzo seine erste Comicserie „Belloy, Ritter ohne Rüstung“ mit Jean-Michel Charlier als Texter. Asterix erschien zum ersten Mal 1959 in der Jugendzeitschrift Pilote.
Was Albert Uderzos Arbeit besonders macht, ist seine Fähigkeit, realistisch zu zeichnen und das mit einem sympathischen Knollnasen-Stil zu verbinden. Da muss selbst der Berliner Comicautor Flix, der die Werkschau im Museum kuratiert, den Hut ziehen. „Er ist ein Meister der leichten Linie. Allein die Nase von Asterix nachzuzeichnen, ist super schwer.“ Diese Leichtigkeit bewirkt, dass Uderzos komplexe Zeichnungen immer aufgeräumt wirken und Betrachter jeden Alters sich ohne Probleme darin zurechtfinden. Meist malte Uderzo mit Tusche und dünnen Pinseln. Weil er eine Rot-Grün-Sehschwäche hatte, arbeitete er mit nummerierten Farbtöpfchen. Die Fische, die Uderzo Mitte der 1930er-Jahre in sein Grundschulheft malte, hauen sich die Gallier übrigens später in seinen Asterix-Comics um die Ohren.
![400 Millionen Comic-Alben über die Abenteuer des pfiffigen Galliers Asterix wurden bis heute weltweit verkauft. | Foto: Museum f. Kommunikation/Kay Herschelmann](https://media04.berliner-woche.de/article/2025/02/05/0/488660_L.jpg?1739180948)
- 400 Millionen Comic-Alben über die Abenteuer des pfiffigen Galliers Asterix wurden bis heute weltweit verkauft.
- Foto: Museum f. Kommunikation/Kay Herschelmann
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„Uderzo – Von Asterix bis Zaubertrank“ ist bis zum 15. Juni im Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16, zu sehen. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt vier Euro. Es gibt Führungen auf Deutsch, Englisch und Französisch. Weitere Informationen unter www.mfk-berlin.de/ausstellung-uderzo-asterix.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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