Schon in der Antike begehrt
Historisches Museum kauft graviertes Straußenei

Die Kokospalme ist eine von drei Darstellungen auf dem gravierten Straußenei.  | Foto:  Sebastian Ahlers
  • Die Kokospalme ist eine von drei Darstellungen auf dem gravierten Straußenei.
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Das Deutsche Historische Museum (DHM) hat einen seltenen Neuzugang: ein Straußenei mit eingravierten Szenen aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Eine echte Rarität hat das Historische Museum erworben. Es ist ein Straußenei, graviert mit figürlichen Szenen aus dem frühen 17. Jahrhundert. Sie stellen die typischen Handelsgüter der „Neuen Welt“ dar: eine Dattelpalme, eine Kokospalme, die von einem Inselbewohner erklimmt wird, und eine hockende Tabakpflanzerin. Die Darstellungen gehen laut Museum auf die 1596 in Amsterdam erschienene illustrierte Reisebeschreibung des niederländischen Seereisenden Jan Huygen van Linschoten (1563–1611) zurück.

Straußeneier waren schon in der Antike begehrte Handelsprodukte und Importware. Ihre weiteste Verbreitung fanden sie im deutschsprachigen Raum jedoch erst im 15. und 16. Jahrhundert. Unbehandelt oder als aufwendig in Silber gefasste Luxusobjekte hielten sie Einzug in fürstliche Kunst- und Naturaliensammlungen und in kirchliche Schatzkammern. Gravierte Exemplare der Frühen Neuzeit sind äußerst selten, weltweit gibt es nur noch wenige Stücke. Bei Sammlungsdirektor Fritz Backhaus ist die Freude daher groß, so ein „einzigartig und hervorragend erhaltenes Objekt“ erhalten zu haben.

Möglich wurde der Ankauf mithilfe des Museumsvereins. „Wir springen ein, wenn das DHM einen Ankauf nicht aus eigenen Mitteln leisten kann“, so Vereinschef Ulrich Deppendorf. Wie teuer das Straußenei war und woher es stammt, teilte das Museum nicht mit.

Sehen können die Berliner den weltweit seltenen Neuerwerb erst ab dem 18. Oktober im Pei-Bau Hinter dem Gießhaus 3. Dort wird das Straußenei in der Wechselausstellung „Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert“ erstmals dem Publikum präsentiert.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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