We are the Robots:
Hito Steyerl am Pariser Platz

Erhabene Orte hehrer Kunst: Wer sich dem barocken Stadtpalais am Pariser Platz nähert, das die Akademie der Künste beherbergt, begibt sich geradezu automatisch in Andachtshaltung. Hat man den mächtigen Vorraum mit moderner Beton-Stahl-Konstruktion durchschritten und die freundliche Dame am Eingang des Ausstellungsbereiches passiert, öffnet sich der lichte Museumsbau, der im Kern die Prägung durch den Architekten Ernst von Ihne in den 1903 bis 1907 erkennen lässt.

Schon die ersten Objekte der Hito-Steyerl-Ausstellung holen einen wieder auf den Boden der Tatsachen. Durchatmen. Hehres Kunstgefühl diffundiert. Monitore flimmern. Dokumentationen aus Krisengebieten wechseln mit einer Selbstinszenierung der Künstlerin auf dem Pariser Platz. Hier geht es um ein Thema, das die Menschheit bereits spätestens seit dem Beginn der Neuzeit bewegt: Mensch-Maschine in wechselnder Beeinflussung. Wie wirkt sich Robotereinsatz auf den Menschen aus.

Witzig reflektiert die Installation “Hell Yeah We Fuck Die” (2016) die Urangst vor dem Primat der machine: Hier sind es die Menschen, die Kampfroboter zum Schlingern und zu Fall bringen. Die aus Forschungsprojekten stammenden Videoschnipsel zeigen drollig wirkende wackelnde Apparate, teils animiert, teils im Realfilm. Ziemlich sicher geht es den Forschern aus dem Libanon und den USA darum, die Maschinen kampf- und standsicher zu machen, um eine alte Star-Wars-Fantasie Realität werden zu lassen. Doch noch stehen und gehen die Clone-Krieger auf eher schwachen Beinen.

Die zu dem Video-Material eingespielte Musik von Kassem Mosse, die auf die fünf häufigsten Worte in englischen Songtiteln seit 2010 Bezug nimmt, stellt eine direkte Verbindung zur Popkultur her.

Nachgedacht, geschmunzelt, gestaunt. Die Hoffnung, dieses Thema bliebe eines von Kunst und Popkultur, ist vergebens, der Einsatz von Robotern in Krisen- und Kampfggebieten längst Realität.

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Autor:

Dino DeMonti aus Reinickendorf

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