Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof I mit Kirchenpreis ausgezeichnet
Die spektakulär in Szene gesetzte Friedhofskapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof I an der Chauseestraße 126 ist mit dem ersten Preis der Stiftung KiBa ausgezeichnet worden.
Sie leuchtet in verschiedenen Farben, die Friedhofskapelle auf Berlins Promifriedhof mit Gräbern von Schinkel, Hegel, Brecht, Eisler und Helene Weigel. Der Acrylglasaltar strahlt sattes Diodenlicht, mal blau, mintgrün, safrangelb oder rot. Die langgezogenen Fenster geben ihre Farben dazu. Doch das hier ist keine Technodisko oder Lichtshow, sondern ein einzigartig in Szene gesetzter Ort der Trauer. Für die Idee, die einst baufällige Friedhofskapelle vom amerikanischen Künstler James Turrell als „Es werde Licht“-Sensation komplett neu gestalten zu lassen, ist der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte von der Kirchenstiftung KiBa mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden.
Die bundesweite kirchliche Baustiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will mit Fördergeldern kirchliche Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) bewahren. Der Wettbewerb in diesem Jahr stand unter dem Titel „Kirchen in Szene setzen“. 58 Projekte aus ganz Deutschland standen zur Wahl. Für den Sieger gibt es 25 000 Euro als zweckgebundene Förderung. Mit dem Preis „Kirchen in Szene setzen" will die Stiftung KiBa „überzeugende Beispiel würdigen, mit denen Kirchengemeinden die weite geistliche Kraft von Kirchenräumen einladend und qualitätsvoll deutlich machen“.
Die Kapelle auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof von 1928 war ziemlich heruntergekommen. Der Friedhofsverband Berlin Stadtmitte entschied sich für ein modernes Konzept mit einer zeitgemäßen Bestattungskultur. Trauergottesdienste rund um den leuchtenden Altar sind etwas Besonderes.
Die Kapelle wurde von 2013 bis 2015 nach Plänen des Lichtkünstlers James Turrell und Nedelykov Moreira Architekten „ebenso entschieden wie sensibel umgebaut“, wie Johann Hinrich Claussen in der Begründung der Jury der Stiftung KiBa schreibt. Ein Kunstwerk als spiritueller Ort des Abschiednehmens. „Seit der Umgestaltung wird die Kapelle wieder als würdiger und zeitgemäß gestalteter sakraler Raum im Rahmen von Trauerfeiern genutzt“, so Pfarrer Jürgen Quandt, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbands Berlin Stadtmitte. Die Lichtkapelle ist auch Ort für Lesungen, klassische Konzerte und Andachten.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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