Michelangelo-Fresken der Sixtinischen Kapelle in der Berliner Parochialkirche
Die Nähe macht's:Eine Ausstellung von 34 Kopien der Meisterwerke Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle in Rom sind in Berlin-Mitte noch bis 20. Mai 2018 zu sehen. Diese können auf farbechten Leinwand-Kunstdrucken in Originalgröße aus der Nähe bestaunt werden.
Nach der Restaurierung der Fresken in der Sixtinischen Kapelle wurden Kopien auf das Sorgfältigste mit großer Sachkenntnis hergestellt und zu dieser Ausstellung vereint. Plötzlich verkürzt sich die Distance des Betrachtens, die sonst in der Sixtinischen Kapelle nicht überwunden werden kann. Der Himmel in Michelangelos Fresken tut sich quasi hautnah auf. Die Ausstellung ermöglicht es den Besuchern, diese Fresken aus nächster Nähe zu betrachten. Mit gut lesbaren, beschreibenden Texten sind die großartigen Deckenfresken und das Jüngste Gericht mit seinen ungefähr 150 m² in deren ursprünglicher Größe nachgebildet.
Michelangelos Freskengemälde sind die Visualisierung der Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament, von der Darstellung der Schöpfung bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. Anders als Raffael pflegte Michelangelo keine Verbindung zum Kupferstich. Dennoch wurde dessen 1541 enthülltes Fresko des Jüngsten Gerichts in der Capella Sixtina, der Hauskapelle des Papstes im Vatikan, zur größten Bildmaschine für die Kupferstichproduktion des 16. Jahrhunderts.
Die Ausstellung „Michelangelo’s Sixtinische Kapelle“ hat bereits eine große Reise hinter sich: Shanghai, Montreal, Wien, Dallas und New York. Die großartige Ausstellung von SEE LV, Inc., Bridgeman Images, YOLO Event, zeigt farbechte Leinwand-Kunstdrucke in Originalgröße. Es scheint kein schönerer Raum in Berlin denkbar als das Kirchenschiff der Parochialkirche, wo sie ihre Wirkung entfalten können.
Die Parochialkirche in der Klosterstraße wurde ab 1695 erbaut und gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde St.Petri-St.Marien in Berlin Mitte. Sie ist die älteste Kirche der reformierten Gemeinde Berlins. Sie wurde einst als ein Zeichen der religiösen Toleranz in Berlin Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Glockenturm der Kirche mit seinem Glockenspiel zerstört, 2015 begann der Wiederaufbau und ist heute abgeschlossen.
Mit der Eintrittskarte zu dieser Ausstellung wird anteilig das Projekt „House of One“ am Petriplatz auf der Spreeinsel unterstützt, das unweit der Klosterstraße Gestalt annimmt. „Juden, Christen und Muslime bauen dort gemeinsam ein Haus, unter dessen Dach sich eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee befinden. Es wird ein Haus des Gebets und des Lernens, ein Haus der Begegnung und des Austausches von Menschen unterschiedlicher Religionen. Ein Haus auch für die, die den Religionen fernstehen. Ein Haus das für ein friedliches Miteinander steht und einsteht.“ (Zitat: Evangelische Kirchengemeinde St. Petri- St. Marien und Stiftung House of One – Bet- und Lehrhaus Berlin).
Anne Schäfer-Junker, Französisch Buchholz (anne.junker@gmx.de)
Autor:Anne Schäfer-Junker aus Französisch Buchholz |
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