Monbijoutheater startet in die Hüttensaison
Rotkäppchen, Frau Holle oder Rumpelstilzchen - insgesamt über 20 Grimm-Inszenierungen von Regisseur Jan Zimmermann in den urigen Märchenhütten "Jacob" und "Wilhelm" auf dem Bunkerdach im Monbijoupark begeistern seit Jahren Kinder und Erwachsene. Die halbstündigen Vorstellungen sind fast immer ausverkauft.
Und wenn die Schauspieler die Geschichten auf ihre Art erzählen, bleibt kein Auge trocken. Es sind schon fast Kabarettnummern, die immer einen Bezug zu aktuellen Themen haben. Das Ensemble spielt Grimms Märchen für die ganze Familie und erotisch-schaurige Varianten nur für Erwachsene.
Ab Ende Januar lässt Theaterchef Christian Schulz den Belgrader Regisseur Darijan Mihailovic ran. "Wir wollen Grimms Märchen jetzt mal anders machen", so Schulz. "Die Handschrift unseres wundervollen Ensembles bleibt." Die ersten Stücke von Mihailovic werden "Die sieben Raben" und "Das Mädchen mit den abgeschnittenen Händen" sein. Der Neue wird auch Stücke für das Amphitheater schreiben, das immer im Sommer neben dem Märchenhütten-Bunker aufgebaut wird.
Die Holzarena muss als "fliegender Bau" jedes Jahr neu genehmigt werden. Schulz möchte irgendwann ein festes Theater bauen. Das ist laut Bebauungsplan derzeit nicht möglich, weil das Areal des Monbijoutheaters als Grünfläche ausgewiesen ist. Wegen der Park-Festlegung bekommt Theaterchef Christian Schulz für die Märchenhütten immer nur eine jährliche Duldung. Sein Amphitheater muss er aus baurechtlichen Gründen immer wieder abbauen.
In dem Mäusebunker der Charite an der Monbijoubrücke, auf dem das Theater steht, eröffnet demnächst ein Museum zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in Berlin und Deutschland. Schulz wird dann als Untermieter von Geschäftsführer Wieland Giebel Räume für Lager und Garderoben nutzen.
Die meisten Vorstellungen in den Märchenhütten sind schon ausgebucht.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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