Münzkabinett zeigt Medaillen aus dem Ersten Weltkrieg
Die Ausstellung bis zum 30. März 2015 ist Teil des Themenjahrs "Aufbruch 1914 Weltbruch". Sie macht unter dem Motto "Gold gab ich für Eisen" mit Arbeiten bekannt, die sowohl Kriegspropaganda waren als auch das Geschehen an den Fronten und in der Heimat differenziert und kritisch hinterfragten. Hinzu kommen 30 Arbeiten einer Medaillenedition, die von 16 Künstlerinnen und Künstlern zum einhundertsten Jahrestag zum gleichen Thema geschaffen wurden. Heute noch in manchen Sammlungen liegende Eisenmedaillen dienten als Quittung für die Abgabe von Gold in Form von Münzen und Juwelen. Versehen mit der Aufschrift "Gold gab ich zur Wehr / Eisen nahm ich zur Ehr" knüpften die Gussmedaillen an die Spendenfreudigkeit in den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 an. Damals wurde die Bevölkerung aufgerufen, sich von ihren Wertgegenständen zu trennen, um mit dem Erlös Freiwillige auszurüsten und die Kosten des Kriegs gegen das napoleonische Frankreich zu tragen.
Die Ausstellung und das zu ihr erschienene Buch bieten markante Beispiele für den Ge- und Missbrauch von Medaillen als Medium der Kriegspropaganda. Darüber hinaus wird daran erinnert, dass der damalige Direktor des Berliner Münzkabinetts, Julius Menadier, zur Schaffung einer Medaillenedition aufrief, um "die Persönlichkeiten und die Taten unserer Führer, unserer Helden, die Einmütigkeit und die Hingebung des gesamten Volkes in kleinen, aber höchst bedeutsamen Kunstwerken zu verewigen". Der Aufruf fand großen Widerhall, die von namhaften Künstlern geschaffenen Medaillen und Plaketten bilden die ganze Breite damaliger Haltungen zum Krieg ab, beginnend bei unverhohlener Begeisterung und Heldenverehrung bis zur ungeschminkten Darstellung des Todes.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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