Ab geht die Rohrpost
Museum für Kommunikation sucht Zeitzeugen
Im Museum für Kommunikation gibt es viel Historisches und Aktuelles rund um die Post. Zum Beispiel eine historische Rohrpoststation. Um ihre Geschichte zu erzählen, sucht das Museum jetzt Zeitzeugen.
Hinter einer unscheinbaren grauen Tür verbirgt sich im Keller Berlins letzte Maschinenstation der Stadtrohrpost. Und zwar genauso, wie sie 1973 verlassen wurde. Die Rohrpost war 100 Jahre lang das schnellste Informationstransportmittel in Berlin und anderen Großstädten und spielte eine zentrale Rolle im innerstädtischen Nachrichtenverkehr. In kleinen zylindrischen Behältern wurden zusammengerollte Zettel mit Nachrichten mittels Druckluft in Röhren transportiert. So gelangten die Nachrichten schnell an die Empfangsstellen, von wo sie jedoch über Boten oft noch Tage brauchten, bis sie die Adressaten erreichten. Aber immerhin, die Rohrpost regte schon früh zu Visionen über Mobilität an und dient bis heute als Inspiration für innovative Logistikideen.
Die erste Rohrpost gab es 1853 in London. Sie diente im Telegraphenamt als Hausrohrpost. Die Rohrpost in Wien ging am 19. März 1875 in Betrieb, die Rohrpost in Berlin am 1.Dezember 1876. Auslöser für diesen Boom war die Telegrafie.
Um die Geschichte der Rohrpost zu erzählen, sucht das Museum an der Leipziger Straße 16 jetzt Zeitzeugen, die bis in die 1970er-Jahre mit der Berliner Rohrpost gearbeitet haben und über ihre Erfahrungen berichten wollen. Wer Empfangsapparate bedient oder eine der Maschinenanlagen instandgehalten hat, kann sich bei Wenke Wilhelm unter Telefon 71 30 27 30 melden oder eine E-Mail schreiben an w.wilhelm@mspt.de.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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