Geschichtsstunde mit Frauenpower
Musical "Six" feierte Deutschlandpremiere im Admiralspalast

Geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt: Welche der sechs Frauen Heinrich VIII. hatte das schlimmste Schicksal zu erleiden? | Foto: Pamela Raith Photography
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  • Geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt: Welche der sechs Frauen Heinrich VIII. hatte das schlimmste Schicksal zu erleiden?
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Kaiser, Könige, Kanzler – Geschichte wird meist von Männern gemacht. Doch das Musical „Six“, das am 13. März Deutschlandpremiere im Admiralspalast feierte, stellt das auf den Kopf. Auf der Bühne stehen Katharina von Aragon, Anne Boleyn, Jane Seymour, Anna von Kleeve, Catherine Howard und Catherine Parr – oder besser sechs Schauspielerinnen, die den sechs Ehefrauen Heinrich VIII. eine Stimme geben – und zwar eine gewaltige.

Geschieden, geköpft, gestorben, geschieden, geköpft, überlebt – das ist das Schicksal der Königinnen an der Seite Heinrich VIII. Der Frauenheld wusste sich seiner Gemahlinnen zu entledigen, wenn er genug von ihnen hatte, zur Not auch mittels Schwerts. Doch welche der sechs Königinnen hatte das schlimmste Schicksal zu erleiden? Das wollen die Frauen nun klären lassen – und zwar vom Publikum. In 80 Minuten berichten sie von Liebe und Verlust, von Zurückweisung und Tod – in kraftvollen Popsongs und emotionalen Balladen im Stile aktueller Popköniginnen wie Beyoncé, Adele und Ariana Grande, aber auch mit Techno-Beats. Begleitet werden sie dabei von einer rein weiblich besetzten Band. Und so modern wie die Musik sind auch die Gewänder der Königinnen, in pompösen und sexy Glitzerkostümen tanzen sie perfekt choreografiert über die Bühne. Doch je weiter der Abend voranschreitet, umso mehr zweifeln die Sechs an ihrem „Battle“.

Das Stück geschrieben haben die Cambridge-Studenten Toby Marlow und Lucy Moss, die bei der Deutschlandpremiere anwesend waren. Seit der Uraufführung 2017 hat das Musical nicht nur auf der Bühne, sondern auch in den sozialen Medien wie TikTok und Youtube seinen Siegeszug angetreten. 3,5 Millionen Besucher jährlich lassen sich von „Six“ begeistern, vor allem junge Menschen.

Und das deutsche Premierenpublikum? Auch das war eher jung und verfiel den sechs Frauen von der ersten Note an, zum Schluss stand der fast volle Saal, klatschte jubelte, tanzte und feierte seine "Queens".

Wer sich diesen bunten Geschichtsunterricht nicht entgehen lassen will, hat noch bis 24. März dazu im Admiralspalast, Friedrichstraße 101, die Gelegenheit. Alle Informationen zu den Aufführungen und Karten gibt es online unter sixthemusical.de. Mitbringen sollte man gute Englischkenntnisse, denn auf der Bühne ist die englische Originalproduktion zu sehen.

Autor:

Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf

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