Wipp, Wipp Hurra?
Nachgedachtes über das Denkmal "Bürger in Bewegung"...!
Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Lobby für das Einheitsdenkmal scheinen die Gunst der Stunde erkannt zu haben. Die Coronaphase schafft andere Aufmerksamkeiten und fix wird das Projekt Einheitsdenkmal, auch „Einheitswippe“ genannt, erneut aufgesetzt, Ziel: Baubeginn.
Doch das Denkmal bleibt an diesem Ort weiter stark umstritten und es bliebe Spektakel.
Jenes Projekt ist von einer Mehrzahl der Berliner/innen, auch aus der Denkmalpflege, Kunst und Kultur dort kaum gewollt. Die jetzt (noch) 17,12 Millionen Euro, die dafür verwendet werden, könnten der Berliner Kunst-und Kulturszene helfen wieder etwas ins Gleichgewicht zu kommen, statt das Geld zum „Verwippen“dort anzulegen, wo voraussichtlich bald erst erklärt werden muss, was das Ganze im Zusammenhang mit dem Humboldtforum soll? Es bliebe lediglich eine touristische Attraktion, mit viel Reinigungs- und Sicherungsaufwand, mehr nicht! Was gäbe es Besseres, unter anderem, dem Vorschlag von Herrn von Boddien zu folgen und eine abgespeckte Version der Wippe, zwischen dem Bundeskanzleramt und dem Paul-Löbe- Haus des Bundestags auf grüner Wiese zu errichten und damit der Regierung und den Abgeordneten den Blick zum wippenden Volk zu verhelfen?
Die Schäden am historischen Fundament des ehemaligen Nationaldenkmal Kaisers Wilhelm I, ein Ensemble zum alten Schloss, sind jetzt schon kaum noch reparabel, nachdem ein gewaltiges Tragegerüst in die historischen Gewölbe (s.Fotos) eingebracht wurde. Die kunstvoll gemauerten Räume hätten ein Nutzungskonzept erfahren können, welches in Verbindung zum Ort steht. Verloren scheinen die wertvollen Mosaike von der Oberfläche des ehemaligen Denkmals, (s. Fotos) die nach dem 2. Weltkrieg lange verborgen waren und so geschützt erhalten blieben. Hier hätte auch ein Freiluftmuseum Orts- und Baugeschichte repräsentieren können. Jene Lustbarkeit, aber, die Wippe, ist dagegen dort nur von temporärem Wert. Andere Standorte waren im Gespräch, die weiter verfolgt werden hätten und können, das im Interesse des Gesamteindrucks des Humboldtforums und der historischen Schlossfassade, sowie nach den Interessen vieler Berlinerinnen und Berliner, die in der Historie des Ortes jene „Einheitswippe“ einheitlich nur deplatziert finden. Bisher, aber und so scheint es, hängt die Wippe immer noch in der Luft, denn eine breite Akzeptanz, wie gehofft, ist es nicht geworden und die wäre besser, wenn man einheitlich sein möchte!
R.R.
Autor:Ralf Rohrlach aus Friedrichshain |
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