Tristan Otto ist zurück
Naturkundemuseum eröffnet große Sonderausstellung mit Originalfossilien

Tyrannosaurus Rex Tristan Otto ist nach Berlin zurückgekehrt und ragt in der neuen Ausstellung mehrere Meter in die Höhe. | Foto:  Peter Adamik
  • Tyrannosaurus Rex Tristan Otto ist nach Berlin zurückgekehrt und ragt in der neuen Ausstellung mehrere Meter in die Höhe.
  • Foto: Peter Adamik
  • hochgeladen von Finn Ruetz

Im Naturkundemuseum gibt es ab sofort eine neue Sonderausstellung. Mit einer in Europa einzigartigen Sammlung von Originalfossilien soll jedoch nicht nur das Interesse an Dinosauriern geweckt werden, die Ausstellung soll auch das gesamtgesellschaftliche Bewusstsein für den Klimawandel schärfen.

Nicht viele Exemplare des Tyrannosaurus rex sind besser erhalten als der 2012 entdeckte Tristan Otto. Der sogenannte "König der Schreckensechsen" ist besonders für seinen beinahe vollständig erhaltenen Schädel bekannt. Von 2015 bis 2020 war er schon einmal in Berlin ausgestellt und hat in diesem Zeitraum nach Angaben des Naturkundemuseums etwa drei Millionen Besucher angelockt. Nach einem zweijährigen Gastauftritt in Kopenhagen ist Tristan Otto nun zur Freude des Naturkundemuseums wieder in Berlin – und das nicht ohne knöcherne Gesellschaft.

Zusammen mit Tristan Otto sind in der neuen Sonderausstellung Originalfossilien von Dinosauriern aus allen drei Erdzeitaltern, in denen die Riesenechsen gelebt haben, zu bestaunen, was kein anderes Museum in Europa von sich behaupten kann. Darunter sind beispielsweise der seltene Schädel eines T-Rex-Jungtiers, genannt Casper, ein Allosaurus, ein Nest mit Eiern sowie ein Plateosaurus. Obwohl der Juni für das Naturkundemuseum der bisher besucherstärkste Monat war, geht der Generaldirektor des Museums, Professor Johannes Vogel, mit Beginn der neuen Ausstellung von noch weiter steigenden Besucherzahlen aus: "Die Menschen haben Hunger nach Kultur, nach Natur und Begegnung. Wir sind stolz, einen Teil dazu beizutragen."

Doch das Bestaunen von alten Knochen ist nicht der einzige Grund für einen Besuch im Naturkundemuseum. Denn obwohl der Mensch nicht viel mit den urzeitlichen Riesen wie dem T-Rex gemeinsam hat, hat die Spezies der Dinosaurier uns doch etwas voraus: Sie hat eines der fünf großen Massensterben überlebt, das das Ende des Erdzeitalters Trias markierte und die Folge eines enormen Anstiegs von Kohlendioxid in der Atmosphäre gewesen sein soll. "Unser Anliegen ist es, die Attraktivität der Dinos mit der Aktualität unserer Umweltlage zusammenzuführen", so Vogel. Etwa ein halbes Jahr lang haben die Ausstellungsmacher daran gearbeitet, unter anderem diese Gemeinsamkeit herauszuarbeiten.

Abteilungsleiter Uwe Moldrzyk meint, diese Arbeit habe einen starken Effekt auf ihn gehabt. "Wenn einem beim Forschen klar wird, dass das heutige Phänomen dem damaligen sehr ähnlich ist, dann ist das bedrohlich. Es zeigt, wie notwendig es ist, als Spezies zu handeln." Wir müssten verstehen, die Natur nicht für die Natur zu schützen, sondern für uns. "Denn, ob mit oder ohne uns: Die Erde wird weiter bestehen – wie bei den Dinosauriern." Deshalb meint Professor Vogel, dass das Museum ein Ort werden soll, um den Dialog zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Politik anzugehen. "Aus der schwierigen Situation kommen wir raus, aber nur gemeinsam – und vor allem: wissensbasiert."

Die Sonderausstellung wird noch bis Ende 2023 im Naturkundemuseum zu besichtigen sein. Karten und weitere Informationen gibt es auf bwurl.de/18f0.

Autor:

Finn Ruetz aus Rummelsburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 83× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 755× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 72× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.