Neue Attraktion im Dungeon Berlin: Mit dem Serienmörder in die Tiefe

Blick in den tiefen, sieben mal sieben Meter großen Krater. Unten erzählt die Marie-Nitsche-Darstellerin vom Treiben des Serienmörders Carl Großmann. | Foto: KEN
3Bilder
  • Blick in den tiefen, sieben mal sieben Meter großen Krater. Unten erzählt die Marie-Nitsche-Darstellerin vom Treiben des Serienmörders Carl Großmann.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Mitte. Schreie gellen. Dreizehn Meter saust die Besuchergruppe in die Tiefe. Gemeinsam mit dem Serienmörder Carl Großmann.

Der Überraschungseffekt wird perfekt sein, wenn im März, drei Jahre nach Eröffnung des „Dungeon Berlin“, die neue Attraktion des interaktiven Gruselkabinetts in Betrieb geht. Die Bauarbeiten für „Exitus“, so der Name der atemberaubenden Vertikalfahrt, sind im Plan.

„Es war eine Herausforderung, inmitten einer Platte zwei Etagen herauszunehmen“, erzählt Dungeon-Pressesprecherin Nina-Kristin Zerbe. Es habe sich nämlich nicht um normalen Beton gehandelt. In den Beton seien Stahlverstärkungen eingelassen gewesen. „Das war früher einmal eine Bank“, weiß Pressesprecherin Zerbe. „Das Durchsägen eines Meters Beton hat zwei Stunden gedauert. Es war eine Heidenarbeit und hat Statiker und Architekten beschäftigt.“

Der Plattenbau an der Spandauerstraße hat mehrere hundert Mieter. Die meisten von ihnen wohnen schon sehr lange in dem Haus. Zweifel und Kritik seitens der Mieter habe es eher 2013 beim 15 Millionen Euro teuren Umbau von 1500 Quadratmetern Gewerbefläche für das gruselige Spektakel gegeben als für den jetzigen Fallturm, versichert Zerbe.

Das Dungeon Berlin ist ein Ableger der Dungeon-Kette von Merlin Entertainments. Es will seinen Besuchern, vor allem Touristen, die gruselige Geschichte Berlins erzählen: 700 Jahre Horror, zubereitet von echten Schauspielern, die ihrem Handwerk mit großer Hingabe nachgehen, massenhaften Effekten, rund 1500 Requisiten, Fahrattraktionen und Kulissen, die an die gute alte Geisterbahn auf Volksfesten erinnern.

Die Besucher lernen ein Gruselkabinett kennen, wo das „Labyrinth der Verlorenen“, die tödliche Pest und eine Folterkammer nicht fehlen. Sogar die Spree wurde nachgebaut. Das Spreebecken fasst 40 000 Liter Wasser auf einer Größe von 80 Quadratmetern. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, begegnen leibhaftig dunklen Gestalten aus Berlins Lokalgeschichte wie dem hinkenden Mönch Pater Roderich oder eben dem berüchtigten Serienmörder Carl Großmann.

„Marie Nitsche“, sein letztes Opfer, erzählt vom mörderischen Treiben Großmanns. Er soll bis zu 100 Frauen bestialisch ermordet und sie zu Wurst- oder Dosenfleisch verarbeitet haben. Nachgewiesen wurden ihm aber nur drei Morde. Am 5. Juli 1922 erhängte sich Großmann noch vor dem Ende der Hauptverhandlung mit einem Bettlaken in seiner Zelle.

Im Dungeons geht die Geschichte dann so: Die Besuchergruppe wird verhaftet. Die Polizei hält sie für Mittäter und bringt sie ins Polizeipräsidium am Alex. In einem weiteren Raum ist die Haftanstalt Moabit nachgebildet, wo Carl Großmann eingesessen hat. Die Besuchergruppe wird im Vierersitz, angeschnallt selbstverständlich, zu seiner Zelle gebracht, trifft dort auf „Großmann“. Der will seine Besucher davon überzeugen, dass ein gemeinsamer Freitod durchaus sinnvoll wäre. Und plötzlich saust man hinunter. KEN

Dungeon Berlin, Spandauer Straße 2, 10178 Berlin, www.thedungeons.com/Berlin/de/
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 30× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 392× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 368× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 796× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.