Oststars im Westen
Premiere des Dokumentarfilm mit anschließenden Künstlergespräch in der Volksbühne
Am 15. November hat der Film „Nach drüben – Oststars wechseln die Seiten“ von Michael Rauhut und Tom Franke in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Premiere.
Flucht und Ausreise spiegelten die politischen Verhältnisse der DDR, sie waren Indizien für eine andauernde Sehnsucht nach Freiheit und Mündigkeit. Mehr als fünf Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1990 die DDR in Richtung Westen. Nachdem der Bau der Mauer 1961 die Flüchtlingsströme spürbar eindämmte, erreichten die Zahlen Ende der achtziger Jahre erneut dramatische Dimensionen.
Eine besondere Signalwirkung besaß der Weggang prominenter Künstler. Die Sängerin Veronika Fischer pendelte zwischen den beiden Teilen Deutschlands, bis sie sich 1981 konsequent für den Westen entschied. Reiner Schöne, Sänger, Schauspieler und Musicalstar, flüchtete 1968 nach Westberlin und siedelte später in die USA über, wo er eine internationale Filmkarriere startete. Dietrich Kesslers Gruppe Magdeburg stellte 1981 einen kollektiven Ausreiseantrag. Die Protagonisten des Films berichten über ihre Erfahrungen als Künstler in der DDR und schildern die äußeren wie inneren Prozesse, die letztlich dazu führten, dass sie ihr Land verließen. Gleichzeitig reflektieren sie über den schwierigen Weg in den Westen und die Herausforderungen konträrer gesellschaftlicher Systeme. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt die Reiner-Schöne-Band ein Konzert, am Keyboard Uli Gumpert. Außerdem stellen sich Veronika Fischer, Dietrich Kessler und Reiner Schöne den Fragen des Publikums.
Die Dokumentation ist eine Koproduktion von Armadafilm mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der Film wird am 10. Dezember um 21 Uhr im rbb-Fernsehen erstausgestrahlt. Die Premiere in der Volksbühne startet am 15. November um 20 Uhr. Tickets für 14 Euro gibt es online auf der Internetseite der Volksbühne, im Vorverkauf und an der Abendkasse.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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