Echte Grabmalskunst
Restaurierte Kapellen in der Nikolaikirche zu sehen

Das Gemälde "Eine Auferstehung" von Hans Scheib und Robert Weber.  | Foto: Robert Weber
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  • Das Gemälde "Eine Auferstehung" von Hans Scheib und Robert Weber.
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Erstmals können die Berliner die restaurierten Grabkapellen von Johann Georg Glume bestaunen. Zu sehen sind sie in der Nikolaikirche.

Die aufwendige Restaurierung der zwei barocken Grabkapellen in der Nikolaikirche ist beendet.  Die Kunstwerke bestechen mit ihrem reichen Skulpturen- und Bilderschmuck und stammen vom Berliner Hofbildhauer und Architekten Johann Georg Glume (1679 bis 1765), dem Schüler und Nachfolger des Barockbaumeisters Andreas Schlüter. Entstanden sind die zwei Kapellen zwischen 1713 und 1732 für die Familien Kraut und Schindler. Bis zur Zerstörung der Nikolaikirche 1945 galten sie als die bedeutendsten Schöpfungen der Grabmalskunst in der Mark Brandenburg.

Konkret wurde die Schindler-Kapelle aus unvollständig erhaltenen, aber qualitativ hochwertigen Skulpturenfragmenten teilrekonstruiert. Die bühnenartige Grabarchitektur aus Buntkalkstein ist von einer Gloriole aus Wolken und hervorbrechenden Sonnenstrahlen umgeben. Die farbige Verglasung der kaum sichtbaren Fenster in den seitlichen Außenwänden der Kapelle taucht die Figur des nach christlichem Glauben auferstandenen Jesus Christus je nach Sonnenstand in Gelb- und Blautöne. So wird aus dem Ganzen ein "barockes Lichttheater".

In der Kraut-Kapelle wiederum konnten zwar die reichhaltigen Skulpturen sowie Teile der Raumdekoration weitgehend restauriert und rekonstruiert werden, nicht jedoch die zerstörten Decken- und Wandmalereien. Um die Leerstelle zu füllen, entstand das Projekt "Kunstraum Kraut". Zeitgenössische Künstler unterschiedlicher künstlerischer Sprachen und weltanschaulicher Herkunft sind eingeladen, sich der Auferstehungs-Ikonographie in direkter Interaktion mit dem barocken Raum- und Bildprogramm der Kraut-Kapelle zu nähern. Die erste künstlerische Interpretation mit dem Gemälde "Eine Auferstehung" ist aktuell zu sehen. Sie stammt von den Künstlern Hans Scheib und Robert Weber. Etwa acht Wochen lang werden die einzelnen Arbeiten jeweils nacheinander ausgestellt.

Das Gemälde "Eine Auferstehung" von Hans Scheib und Robert Weber.  | Foto: Robert Weber
Die restaurierte Schindler-Kapelle. | Foto: Holger Herschel
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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