"Lets Do The Time Warp Again"
Rocky Horror Show feierte Premiere im Admiralspalast
Stehender Applaus, Fußgetrappel, laute Jubelrufe – so endete am Mittwochabend die Premiere von „Richard O'Brien's Rocky Horror Show“ im Admiralspalast. Schon vorher hatten die Zuschauer Wasser, Konfetti (statt Reis) und auch Toilettenpapier regnen lassen und Brad und Janet per Knicklicht und Handytaschenlampe den Weg zum Schloss gewiesen.
Brad und Janet sind frisch verlobt und wollen diese gute Nachricht nun ihrem alten Lehrer und Freund Dr. Scott mitteilen. Auf dem Weg zu ihm bleibt ihr Auto liegen und sie suchen bei strömenden Regen Zuflucht in einem Haus, das von merkwürdigen Gestalten bewohnt wird. Allen voran Dr. Frank'n'Furter. Der ist nicht nur nicht von dieser Welt, sondern auch gerade dabei, einen Menschen zu erschaffen, Rocky – Lustobjekt mit viel Muskeln und wenig Hirn. Brad und Janet, die eigentlich nur telefonieren wollen, erfahren die ungewollte Gastfreundschaft des Hausherren und verlieren dabei nicht nur ihre Klamotten, sondern auch noch ihre Unschuld und fast ihr Leben.
Schrill, grotesk, witzig, traurig, sexy – all das ist die Inszenierung von Sam Buntrock, doch sie bringt mit den schillernden Kostümen von David Farley noch einen Touch Extra-Glamour auf die Bühne und zeigt, dass Rocky Horror lebt und sich trotz seiner fast 50 Jahre bester Gesundheit erfreut. Das ist auch dem spielfreudigen, charmanten und stimmgewaltigen Ensemble zu verdanken, das noch bis 13. März im Admiralspalast seine Zelte aufgeschlagen hat. Allen voran Oliver Savile als Frank'n'Furter, der sich auf High Heels und mit süffisantem Lächeln in die Herzen der Zuschauer singt und tanzt. Dazu rockt die Band im Hintergrund, die den bekannten Songs eine neue Frische gibt. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch Ralph Morgenstern, der als Erzähler das Premierenpublikum bei seiner Reise begleitete und dabei auf charmante und souveräne Art den „Boring“-Rufen der Zuschauer trotzte.
„Richard O'Brien's Rocky Horror Show“ ist eine Party, sie feiert das B-Movie-Kino, die Burlesque, vor allem aber das Anderssein und sie ist nach all den langen Coronamonaten ein Gute-Laune-Kick mit Ohrwurm- und Mittanz-Garantie. Also Wasserpistolen raus und „Lets Do The Time Warp Again“.
„Richard O'Brien's Rocky Horror Show“ ist noch täglich bis 13. März im Admiralspalast zu sehen. Karten gibt es unter www.rocky-horror-show.de und an allen Vorverkaufsstellen sowie unter der Hotline 01806 10 10 11. Hinweis: Die Show ist in englischer Sprache, lediglich die Ausführungen des Erzählers sind auf Deutsch.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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