Zeughaus schließt für vier Jahre
Sanierungsbedarf ist größer als vermutet
Das Zeughaus, zentrales Ausstellungsgebäude des Deutschen Historischen Museums (DHM), wird ab Mitte 2021 für viereinhalb Jahre geschlossen. Grund sind Sanierungsarbeiten und der Aufbau einer neuen Dauerausstellung.
Während der aktuellen Instandsetzung zeigte sich, dass der Sanierungsbedarf am Zeughaus größer ist, als zunächst vermutet. Das betrifft vor allem die Klimatechnik und den Ausstellungsbereich. "Um den hohen konservatorischen Anforderungen des Museums gerecht zu werden und die Sicherheit der wertvollen Exponate zu gewährleisten, sind zwei umfangreiche Maßnahmen nötig: die Erneuerung der Klimageräte und die Erneuerung der kompletten Klimakaltwasserleitungen. Dies ist erforderlich, da Teile der Anlagen nicht mehr den aktuellen Anforderungen genügen oder das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben", teilt das DHM mit.
Bereits seit 2016 finden im Rahmen des Gesamtprojekts „Funktionserhalt Deutsches Historisches Museum“ Instandsetzungsmaßnahmen statt. Dabei wurde festgestellt, "dass die Klimakaltwasserleitungen im Zeughaus erheblich korrodiert sind und komplett erneuert werden müssen. Hierfür ist es erforderlich, die zwei im Fußboden verlaufenden Ringleitungen, die Steigleitungen in den Wänden und die Anschlüsse an die Klimageräte komplett freizulegen und auszutauschen", teilt das DHM mit. Aufgrund der Schmutz- und Lärmbelastung können die Arbeiten nicht im laufenden Museumsbetrieb stattfinden. Auch das Zeughauskino wird geschlossen.
Und so sieht der Zeitplan aus: Die Dauerausstellung wird ab Mitte 2021 abgebaut. Für die eigentlichen Arbeiten sind zwei Jahre vorgesehen, "zuzüglich einer zeitlichen Reserve, die sich beim Bauen im denkmalgeschützten Bestand immer empfiehlt". Für den Aufbau einer neuen Dauerausstellung hat das DHM zwölf Monate eingeplant. Ende 2025 soll alles fertig sein.
Nicht von der Schließung betroffen ist der Pei-Bau. Dort werden Wechselausstellungen zu historischen Themen zu sehen sein. „Die baulich notwendige Schließung des Zeughauses ist als eine Chance zu verstehen, mit der wir konstruktiv umgehen. Wichtig ist es uns, unserem Publikum weiterhin deutsche Geschichte und Kultur in ihrem europäischen und internationalen Zusammenhang zu zeigen. Mit dem Pei-Bau haben wir hierfür ein erprobtes Ausstellungsgebäude als temporäres Zentrum des DHM“, erklärt Professor Dr. Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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