Testing als "Blaupause"
Senatskulturverwaltung startet Piloten mit Theatern und Konzerthäusern
Geht Kultur trotz Pandemie? Das will der Kultursenat herausfinden und hat darum jetzt einen Piloten gestartet – zusammen mit mehreren Theatern und Konzerthäusern.
„Testing“ heißt das Pilotprojekt – und der Name ist Programm. Damit das Publikum wieder Kultur erleben kann, soll sich jeder am Tag der Veranstaltung einem kostenlosen Antigen-Test in einem der vielen Berliner Testzentren unterziehen. Vor dem Theater- oder Konzertbesuch muss dann ein personalisiertes Ticket mit dem tagesaktuellen negativen Corona-Test vorgezeigt werden. Maske und Mindestabstand bleiben Pflicht. Starten soll der Pilot mit dem Berliner Ensemble, den Berliner Philharmonikern, dem Konzerthaus Berlin, der Berliner Clubcommission, der Volksbühne Berlin, der Staatsoper Unter den Linden, der Deutschen Oper Berlin und „visitBerlin“.
Verläuft das Pilotprojekt wie erhofft, könnte es wegweisend sein für Kulturveranstaltungen in der Pandemie. „Eine Blaupause“ dafür, wie Kulturveranstaltungen sicher funktionieren können, nennt Kultursenator Klaus Lederer (Linke) das Testing. „So ein Pilot ist in Deutschland einzigartig und hoffentlich ein Beitrag mit Blick auf ein unbeschwertes Besuchen von Kulturveranstaltungen. So bald wie möglich.“
Los geht es im Berliner Ensemble mit Benjamin von Stuckrad-Barres' „Panikherz“. „Ich freue mich, dass wir endlich einmal wieder live vor Publikum spielen dürfen – die erste richtige Vorstellung seit fast fünf Monaten“, sagt Theaterregisseur Oliver Reese. Er sei zuversichtlich, dass „Testing“ ein vorübergehender Weg sei, um auch unabhängig von Tages-Inzidenzen wieder längerfristig für die Zuschauer spielen zu können. Aufführungen im Konzerthaus Berlin und an der Volksbühne Berlin folgen. So zeigt die Volksbühne ab April "come as you are (oder der kapitalismus wird siegen)". Die Philharmoniker spielen ein Sinfoniekonzert unter der Leitung von Kirill Petrenko und das Konzerthaus ein Kammerkonzert. An der Staatsoper dirigiert Daniel Barenboim eine Neuinszenierung von Mozarts "Le nozze di Figaro". Und die Deutsche Oper inszeniert "Francesca da Rimini" neu. Auf Tests und Impfungen setzen auch andere Großveranstaltungen. So erklärte der Veranstalter des Berlin-Marathons, SCC Events, den Marathon im September organisieren zu wollen. Sind alle geimpft oder negativ getestet worden, könnten die gemeldeten 48 000 Läufer an den Start gehen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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