Arme Schlucker und enge Hinterhöfe
Sonderausstellung im Zille-Museum im Nikolaiviertel eröffnet
Das private Zille-Museum im Nikolaiviertel hat zum 161. Geburtstag des Berliner Milljöh-Malers und Künstlers Heinrich Rudolf Zille am 10. Januar eine Sonderausstellung eröffnet. 2019 jährt sich auch Zilles Todestag zum 90. Mal.
2000 Besucher haben im vergangenen Jahr die Dauerausstellung über Zille, 80. Ehrenbürger Berlins und früheres Mitglied der Akademie der Künste, im Zille-Mueum in der Propststraße 11 besucht. „Siehe. So leben Menschen. Zilles Milljöh zum Anfassen” heißt die neue Sonderausstellung im ehrenamtlich geführten Museum. Gezeigt werden Gegenstände und Möbel aus einer Altberliner Küche. Die Ausstellung ist ein Blick zurück in die Hinterhöfe Berlins, begleitet von Zilles Zeichnungen. „Der Besucher erfährt Details aus dem Alltag der Familien, die zu den Verlierern der Industrialisierung zählten. Die eine Wohnung trocken gewohnt haben, was mit dem Verlust ihrer Gesundheit einherging. Kinder, die kein eigenes Bett hatten… Über Küchen, die Wohn-, Schlaf- und Arbeitsraum gleichzeitig waren“, heißt es in der Beschreibung. Das Zille-Museum ruft zudem alle Besucher auf, die Ausstellung mitzugestalten. „Wir wollen die Sonderausstellung im Laufe des Jahres erweitern“, so Museumschefin Karin Heckendorf. Exponate aus der wilhelminischen Zeit sind herzlich willkommen.
Im 2002 eröffneten Zille Museum im Nikolaiviertel sind auf 250 Quadratmetern Fläche mehr als 150 Zeichnungen, Grafiken und Fotografien aus Heinrich Zilles Schaffen sowie biografische Dokumente ausgestellt. Begleitend veranschaulicht ein Film mit einmaligen Originalaufnahmen das Berlin zu seinen Lebzeiten. Neben der ständigen Ausstellung zum „Leben und Werk von Heinrich Zille“ gibt es immer wieder Sonderausstellungen.
Das Zille Museum in der Propststraße 11 hat täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt kostet sieben, ermäßigt fünf Euro. www.zillemuseum-berlin.de
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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