Südseeboote legen im Schloss an: Megaprojekt Humboldt Forum ist fast fertig
Markante Kuppel, imposanter Kubus, barocke Fassaden. Der Humboldt Forum genannte Schlossnachbau nimmt immer mehr Gestalt an. Und die Arbeiten liegen im Zeit- und Kostenplan.
Das neue große Kulturhaus, das nach Plänen des italienischen Architekten Franco Stella auf gleichem Grundriss des 1950 gesprengten Berliner Schlosses gebaut wird, ist auf der Zielgeraden. Auf der Seite zum Lustgarten kann man schon Teile der rekonstruierten Barockfassaden sehen, weil teilweise bereits die Gerüste abgebaut sind. Das Humboldt Forum bekommt historische Barockfassaden an der Nord-, West- und Südseite sowie im Schlüterhof. Die Fassade Richtung Alexanderplatz hingegen ist kantig modern und bereits fertig. Das Schloss-Foyer mit historischen Säulen ist ebenfalls fast fertig.
Derzeit wird der Einzug der Ausstellungsobjekte vorbereitet und das zukünftige Programm im Humboldt Forum geplant. Ein Meilenstein wird der Einzug der Großobjekte aus den außereuropäischen Sammlungen aus Dahlem der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) sein, die Hauptnutzerin im neuen Kulturhaus wird. Wie Bauvorstand Hans-Dieter Hegner von der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss sagte, kommen bereits Ende Mai die Südseeboote und -häuser in das Schloss. Das muss jetzt passieren, weil die riesigen Objekte sonst nicht mehr reinpassen. Die bekannten Exponate der Dahlemer Sammlungen werden über große Öffnungen über das Portal 3 und das Foyer in das Schloss gebracht. Danach werden die Löcher zugemauert und die Ausstellungsräume während der restlichen Bauzeit klimatisiert.
Das Schloss soll Ende 2019 nach zehn Jahren Bauzeit eröffnen. Ab März 2019 räumen die Staatlichen Museen ihre Exponate ein. Nutzer sind neben den Staatlichen Museen mit den außereuropäischen Sammlungen die Humboldt-Universität mit dem Humboldt-Labor und das Stadtmuseum, das eine Berlin-Ausstellung aufbaut. Die Schloss-Stiftung plant 1000 Veranstaltungen im Jahr und rechnet mit drei bis vier Millionen Besuchern im Jahr.
Die Baukosten liegen bei 620 Millionen Euro. Der Bund übernimmt davon 483 Millionen, Berlin 32 Millionen Euro. 105 Millionen Euro will der Förderverein für die Rekonstruktion der Barockfassaden und der Kuppel sammeln. 30 Millionen Euro fehlen noch.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.