Tour mit Stadtgänger Bernd S. Meyer am Dorfanger Alt-Reinickendorf
Der zog von den untertänigen Bauern den Zehnten ein. Überliefert ist, dass der Rat im Dreißigjährigen Krieg wegen akuter Geldnot das Dorf verkaufen musste. Erst Jahrzehnte später holte sich die Kämmerei diese Einnahmequelle zurück, behielt sie bis 1872 in Besitz. Endlich wurde Reinickendorf selbstständige Landgemeinde im Kreis Niederbarnim. Fünf Jahre später folgte der Bau der Nordbahn, heute S 1, die für Aufschwung sorgte. Mit dem Bau der Kremmener Bahn, der zweiten Anbindung ans Preußische Eisenbahnnetz, kam eine schnelle Verbindung in die Reichshauptstadt direkt vom Bahnhof beim Dorfanger.
Reinickendorfs alter Dorfanger gilt als einer der besterhaltenen der Berliner Dörfer - kein Wunder, dass hier beinahe jedes dritte Gebäude unter Denkmalsschutz steht. Ganz selbstverständlich ist mitten auf dem Anger die Kirche im Dorf geblieben, zuletzt in den späten 30er-Jahren umgebaut.
Südlich des alten Dorfangers findet sich ein weltbekanntes Monument der Moderne: Ende der 20er-Jahre entstand die Siedlung Schillerpromenade, wegen ihres Verputzes auch "Weiße Stadt" genannt. Die Architekten planten im Stil der Neuen Sachlichkeit eine Großsiedlung von über 1200 Mietwohnungen im Grünen. Nach zwei Jahren war alles fertig, die Wohnungen bekamen kleine Grundrisse, Loggien und guten Komfort, fast alle Fernheizung.
Die Teilnahme ist für Leser der Berliner Woche kostenlos. Allerdings ist eine Anmeldung erforderlich: Am Freitag, 25. Juli, von 10 bis 12 Uhr anrufen unter 25 93 04 97 84 26.
Autor:Bernd S. Meyer aus Mitte |
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