Vergessene jüdische Architekten
Vorträge über Paul Zucker und Martin Punitzer

Die Jüdische Gemeinde, Oranienburger Straße 29, lädt zu zwei Vorträgen mit Diskussion über „Vergessene jüdische Architekten in Berlin“ ein.

Am Dienstag, 20. Juni, geht es um Paul Zucker (1888–1971), der nicht nur Architekt war, sondern auch Hochschullehrer, Essayist und Kunsthistoriker. Er baute Villen, Geschäftshäuser und Kulturgebäude, schrieb über die Baukunst Michelangelos und die modernen Formenwelten des Automobils. Zucker wurde 1937 von den Nazis vertrieben und emigrierte in die USA, wo ihm eine zweite Kariere gelang. Den Vortrag über Zucker hält Professor Wolfgang Schäche, Architekt und Autor zahlreicher Publikationen zur Architektur- und Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

Leben und Werk von Martin Punitzer (1889–1949) sind das Thema am Dienstag, 27. Juni. Punitzer, ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit, wurde als Jude 1939 ins chilenische Exil vertrieben. Laut den Vortragenden Brigitte Jacob und David Pessier, beide Architekten und Bauhistoriker, hat er ein „zu Unrecht kaum beachtetes Œu­v­re hinterlassen“. Punitzer entwickelte in den 1920er-Jahren unter Einbeziehung von Farbe, Licht und Material eine eigene Form moderner Architektur.

Beide Vorträge beginnen um 19 Uhr. Der Eintritt kostet jeweils zehn, ermäßigt acht Euro. Mehr Informationen unter der Telefonnummer 88 02 80 und service@jg-berlin.org.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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